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Weit, weit im Westen, hinter den fernen Ötztaler Bergen, ging golden die Sonne unter. Lange noch lag heller Schein auf den Gipfeln, die gewaltigen Firndome in Purpur hüllend, während sich vom herbstlich gefärbten Valsertale die Schatten immer weiter heraufschoben, um endlich auch uns mit kalten Armen zu umfangen. Da zogen wir still und ruhig weiter, unserem heutigen Ziele, der Geraerhütte zu. Nacht war es geworden, als sich kreischend die Türe der Hütte… Weiterlesen

Am 10. September, kaum ein Monat nach der Erstbezwingung, befanden wir uns auf der Prinz Umberto-Hütte: Zwei Freunde, Dr. Much Widschwendtner und Toni Haberl, die uns die Tur so weit als möglich erleichtern wollten, mein Bruder Paul und ich. An diesem Tag herschte noch schlechtes Wetter, das Einsteigen in die Nordwand war unmöglich. Der Morgen des 11. September versprach gutes Wetter. Er brach in zauberischer Schönheit an. Am Paternkofel leuchteten schon die… Weiterlesen

Am 1. September 1935 zogen Hermann Treichl und ich bei Laternenschein über Moränen und Eis dem Einstieg zu; die Gedanken weit voraus, in der Wand. Wie wird es uns gehen? Zugleich aber dachten wir an die Bergsteiger, Heinrich Lettenbichler und Max Huber, die am 4.Juli 1932 auf diesem Anstieg einer Eislawine zum Opfer fielen. Um den Hängegletscher, den Königswandferner, zu umgehen, benützen wir den üblichen Anstieg zum Mitschergrat und betraten den Ferner… Weiterlesen

Es war in den letzten Wochen vor Ausbruch des großen Krieges. Mit Wastl Mariner und Kuno Rainer war ich nach Zermatt gekommen. Unsere Ziele waren die großen Wege zu den Gipfeln der Bergriesen um Zermatt. Mit der Nordwand des Lyskammes hatten wir den Reigen unserer Fahrten eingeleitet. Schlechtwetter vereitelte unsere weiteren Pläne im Gebiete der Betempshütte und trieb uns ins Tal. Mit neuen Plänen verließen wir bei Besserung des Wetters Zermatt und… Weiterlesen

Das Mittagsbähnlein führt meinen Klubbruder und kampferprobten Seilgefährten Luis Vigl und mich nach Argentiere, dem Ausgangspunkt für Bergfahrten zur gleichnamigen Hütte. Nach einer halben Stunde Talwanderung erreichen wir die Zunge des mächtigen Argentieregletschers, der seine Eismassen bis in die Talsohle, auf 1200 Meter Höhe vorschiebt. In endlosen Serpentinen schrauben wir uns höher, wobei der zu unserer Linken steil abfallende Gletscherstrom immer wieder unsere Blicke fesselt. Die Luft ist zu schwül, um dem… Weiterlesen