
Was willst du denn im Iran??? Immer wieder hörte ich diese Frage als ich meine Reisepläne offenbarte. Im Gegensatz zu uns, sind die Menschen im Iran hilfsbereit, freundlich, emanzipiert und nicht so mit Vorurteilen behaftet. Leider hört man über den Iran meist nur Negativschlagzeilen und deshalb wird das Bild vollkommen verfälscht. Die Leidtragenden sind dann die Menschen, die sich mehr Touristen wünschen. Davon abgesehen hat der Iran kulturell einiges zu bieten.
Mit freudiger Erregung stand uns der Grenzübertritt in den Iran bevor. Mit dem Minibus fuhren wir an die türkische Grenze. Nachdem die Ausreiseformalitäten erledigt waren, öffnete sich ein 10 Meter langes, robustes Eisentor, welches sich hinter uns aber gleich wieder schloss. Jetzt standen wir in der Falle. Hinter uns und vor uns schwedische Gardinen und nur 1 Meter Platz dazwischen. Nach einigen Minuten öffnete sich aber auch das iranische Gitter und nach kurzer Gesichtskontrolle wurde uns Einlass gewährt. Die Einreiseprozedur dauerte nicht lange und nachdem wir uns als Bergsteiger zu erkennen gaben, wurden wir mit einem „Welcome to Iran“ begrüßt. Das war nicht das einzige Mal das wir willkommen geheißen wurden. Immer wieder hörten wir diese Worte. Mit dem Taxi ging’s dann in das 260 Kilometer entfernte Tabriz. Mit 2 Stunden Verspätung starteten wir am folgenden Tag mit dem Flugzeug nach Teheran. Wir waren schon sehr gespannt auf diese Millionen-Metropole. Viel bekamen wir an diesem Tag leider nicht zusehen. Am späten Nachmittag wurde uns eine Eingehtour auf den fast 4000 Meter hohen Tocal, dem Hausberg von Teheran, angeboten. Also latschten wir wieder los. Hossein, unser gut aussehender Führer, lotste uns den Berg hoch. Erstaunlich, wie viele junge Leute dort unterwegs sind. Wahrscheinlich ist das einer der Plätze, wo sie den strengen Regelungen der Großstadt entkommen können. Überall gibt es Rastplätze und Cafes, die Getränke und Wasserpfeifen anbieten. So was sollte es bei uns auch geben. Wir übernachteten in einem Shelter und nach einem kurzen Frühstück brachten wir die restlichen Höhenmeter bis zum Gipfel hinter uns. Ich wurde dort herzlich empfangen und auch Mona, die in kürze in Graz Musik studieren wird, gesellte sich zu mir. Nach vielen Gesprächen und Fotos stotterten wir mit der Seilbahn wieder zurück ins Tal. Hossein ist ein begnadeter Autofahrer. Frei nach dem Motto: es gibt immer eine Lücke, gab er sein Bestes. Doppelte Sperrlinien wurden ignoriert, links und rechts überholt. Besonders spannend waren die Überholvorgänge in den Tunnels. Auf jeden Fall weigerte sich der gutmütige Erich, auf dem Vordersitz Platz zu nehmen. Wir schafften es ohne Crash bis nach Nandal, unserem Ausgangspunkt für den Damavand. Wir entschieden uns für die etwas schwierigere Nord-Ost Route. Der steile Aufstieg bis zum Shelter verlief problemlos, nur das Wetter schien nicht so richtig zu wollen. Elmar und ich übernachteten im Zelt, während die Anderen die windgeschützte Behausung bevorzugten. Gipfeltag – Eine Schneefahne am Gipfel zeugte von mäßigen Bedingungen. Aber was soll’s, ran an die Braut. Wie erwartet entsprach das Aufstiegstempo nicht meinen Vorstellungen. Auf Grund einiger tödlichen Abstürze in der letzten Zeit wurde aber vereinbart, als Gruppe aufzusteigen. Der Frust wurde immer größer. Doch wie aus dem Nichts nahte meine Rettung. Zwei iranische Bergführer waren mit 2 russischen Bergsteigern unterwegs. Ohne zu fragen schloss ich mich ihnen an und kurz darauf überholten wir meine ursprüngliche Gruppe. Obwohl fahnenflüchtig, nahmen mich meine neuen Kollegen herzlich auf. Gemeinsam stiegen wir immer höher, entlang des Grates. Bei ca. 5.300 Metern erreichten wir das Schneefeld, welches zum Gipfel führt. Leider betrug die Sicht nur zwischen 0 und 10 Metern. Ich konnte also nicht genau sagen wo sich der Gipfel befindet. Auch die erfahrenen Führer waren sich nicht ganz sicher. Zu meiner Überraschung zog einer der Jungs ein GPS aus der Tasche und schon konnte es weitergehen. Eine Stunde später standen wir auf dem Gipfel des Damavand. Der Schwefelgestank teilweise Atem raubend, freuten wir uns trotzdem über unseren Erfolg. Einige Zeit später trafen auch Elmar und Erich am Gipfel ein. Die Fahrt zurück nach Teheran war fast noch spektakulärer. Das Dunkel der Nacht gab dem Ganzen noch einen extra Kick. Unbeschadet erreichten wir am späten Abend wieder unser Hotel und freuten uns auf Dusche und Bett. Abschließend durfte ich am kommenden Tag noch die Universität von Teheran besuchen. Ich wurde zu einem Öko-Tourismus Vortrag eingeladen und durfte meine Erfahrungen den Studenten vermitteln. Diese waren gar nicht zögerlich und löcherten mich mit allen möglichen Fragen. Es wurde noch ein lustiger Nachmittag, den ich sehr genoss. Am späten Abend wartete schon wieder das Taxi und wir wurden zum Flughafen chauffiert. Ich wäre noch gerne geblieben um die kulturellen Stätten zu besuchen. Aber heute ist nicht alle Tage…
Wolfi S.

Zeit: 5.10.-28.10.2007
Veranstalter: Amical Alpin
Teilnehmerzahl: 11
Bergführer: Dominik Müller
Teilnehmer: Maria, Christine, Helmut, Tilmann, Robert, Sabine, Norbert, Christine, Richard, Daniel, Andreas (Ich)
Am 5.10. war es endlich wieder soweit und wir hoben pünktlich um 22:30Uhr mit einem Flieger der Qatar Airways über Doha nach Kathmandu der Hauptstadt von Nepal ab. Die holprige Landung erfolgte nach einem kurzen Gewitter am mittleren Nachmittag. Anschließend wurden wir mit einem Minibus bis zum Hotel Shang Ri La im Norden von Kathmandu gebracht. Der restliche Tag stand zur freien Verfügung. Am nächsten Tag unternahmen wir eine kleine Sight Seeing Tour zur Bodnath Stupa und anschließend nach Paten, einer der drei Königsstädte im Kathmandutal. Am Weg zur Bodnath Stupa hatten wir dann noch einen kleinen Autounfall wo sich der Seitenspiegel des entgegenkommenden Busses in unseren bohrte. Nach diesem gemütlichen Tag trafen wir uns noch zum Abendessen in einem kleinen Restaurant nahe dem Hotel. Am Montag ging es dann nach einem kurzen Boxenstopp bei unserer einheimischen Agentur Tramserku Trekking mit einem Mercedes Minibus auf dem Arnico Highway bis nach Barabise. Zwischendurch machten wir noch Halt um Dal Bat zu essen. In Barabise wurde unser Gepäck auf ca. 30 Träger verteilt welche sogleich den Weg bis zu unserem ersten Zeltplatz in Karthali antraten. Das Wetter war sonnig mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit welche sich in der folgenden Nacht in einen kurzen Regenschauer verwandelte. Bereits am ersten Tag zeigte unser Koch Budda was in ihm steckte. Er zauberte ein für Trekking Verhältnisse geniales Abendessen. Am nächsten Tag ging es über Reisterassen und ein paar kleine Wälder weiter bis oberhalb der Gompa von Dolongsa. Am Abend besichtigen wir noch vor einem starken Regenschauer die kleine Gompa von Dolongsa. Die folgende Etappe führte uns über den wunderschönen Tinsang La bis zu den Terrassen von Pegu. Bei dieser Etappe machten sich auch schon unsere speziellen Freunde die Blutegel stark bemerkbar. Am darauf folgenden Tag ging erstmals bei besserem Wetter bergab zum Amatal Khola bevor es wieder über etliche Reisterrassen bis zu unserem Lager bei einer alten Kaserne oberhalb von Laduk anstieg. Besonders beeindruckend waren auf dieser Etappe die vielen neugierigen friedlichen Kinder am Wegesrand. Nach einem gewaltigen Regenschauer in der Nacht standen unsere Zelte in der Früh wie auf einer kleinen Insel im See. Auf Grund der relativ langen Etappen und des schlechten Wetters kamen die letzten Porter oft erst spät am Abend an. Bereits am folgenden Morgen ging es zeitig bis zum Bhote Kosi hinab und anschließend flussaufwärts bis nach Gongar weiter. In der Früh erwartete uns bereits neben der Polizeistation der regionale Maoistenführer. Wir mussten pro Kopf 1000Rs bezahlen und unsere Tische und Stühle abgeben. Danach ging es auf zum Teil sehr nassen Wegen flussaufwärts weiter bis nach Chetchet. Von Chetchet führte uns ein steiler Weg mit vielen Stufen weiter hinauf bis nach Simigaon wo wir in der nähe der kleinen Gompa unser Lager für die Nacht aufschlugen. Am Nachmittag hatten wir dann einmal Zeit zum entspannen und waschen. Die nächsten zwei Etappen prägten dschungelartige Wälder mit schmalen dunklen wenig begangenen Wegen. Ein Stück vor Beding lichteten sich dann die Wälder und die Ersten hohen Berge kamen zum Vorschein. Darauf folgend stand eine kurze Etappe an den Wanden des Chekigo vorbei bis nach Na auf dem Programm. Der Rest des Tages diente der Akklimatisation und Entspannung. Nach einem weiteren Akklimatisationstag mit einem kurzen Ausflug auf eine kleine Moräne traten wir den Weg in das wunderbar gelegene Hochlager des Yalung Ri an. Dort genossen wir den Sonnenuntergang bei fast wolkenlosem Wetter. Für den Gipfelgang zum Yalung Ri starteten wir bereits um 4 Uhr am Morgen zuerst über Moränengelände bis zu den Ausläufern des Gletschers. Von dort an ging es am Seil über den spaltenreichen Gletscher und darauf folgend über die Nordwestflanke bis zum Gipfel. Die Bedingungen waren bei windstillem Kaiserwetter absolut perfekt für viel herausragende Fotos. Danach erfolgte der Abstieg zunächst über das Hochlager bis ins Tal und anschließend wieder 400 Hm bergauf bis zum Teehaus Kabag. Am folgenden Tag führte uns der Weiterweg über den mit Geröll bedeckten Trakarding Gletscher bis an das Ende des Talkessels an den Fuß des Bigphera Go Shar. Der Weg war speziell für unsere Träger auf Grund des vielen Gerölls oft sehr mühsam zu gehen. Der Zeltplatz lag am linken Rand des Gletschers auf einem Moränenrücken. Die anstehende Königsetappe der Tour führte uns von unserem Lagerplatz am Gletscher über eine Felsnasse die zum Teil für die Träger mit Fixseilen versichert wurde bis auf den Drolambao Gletscher. Diesem sehr flachen Gletscher folgten wir bis zum Aufschwung zum Trashi Labtsa. Nach einer kurzen Pause mit einer ausgiebigen Speck und Wurstjause gingen wir bei immer stärker werdendem Wind bis auf den Pass. Kurz hinter dem Pass knapp außerhalb der steinschlaggefährdeten Bereiche des Tengi Ragi Tau richteten wir unser Lager ein. In der folgenden Nacht fegten Windböen mit ca. 80-100 kmH bei einer Außentemperatur von -15° über unsere Zelte. Die Zeltstangen bogen sich ordentlich und das Küchenzelt würde sogar zu Gänze vom Sturm weggefegt. Erst gegen den Morgen ließ der Wind minimal nach und die Sonne wärmte die Luft, so dass wir den Abstieg über zum teil steinschlaggefährdetes Gelände antreten konnten. Nach einiger Zeit kamen wir dann endlich bei der wunderschön gelegenen Alm Tengpo an wo wir im Garten von unserem Klimbingsherpa Pema die Zelte aufschlugen. Dieser Zeltplatz war für uns der schönste auf der ganzen Tour. Der Blick reichte vom Kang Taiga und Tramserku bis zu den steilen bis zu 2000m hohen Eis- und Felswänden der direkt neben Tengpo gelegenen Berge. Die vorletzte Tagesetappe führte uns dann schlussendlich über das Kloster Thame Og und Thame bis nach Namche Bazar. In Namche wurden dann die Energiereserven in der deutschen Bäckerei neu aufgeladen, so dass wir am folgenden Tag gemütlich bis nach Lukla hinaus wanderten. Nach einer längeren Wartezeit am Flughafen von Lukla ging es dann per Twinotter nach Katmandu retour. Die letzten zwei Tage nützten wir noch für die Besichtigung von Baktapur und Swaiabonath. Am Nachmittag vor dem Abflug besichtigte ich dann noch schnell die Altstadt von Katmandu. Leider ging die Reise wieder einmal viel zu schnell zu Ende. Am frühen Samstagabend ging es dann per Qatar Airways retour in die Heimat wo wir bei leider nicht mehr so angenehmen Temperaturen am Flughafen von München gegen 6:00Uhr landeten.
Andi Schinner

Hansjörg Auer, begleitet von seinem Bruder Matthias Auer, glückt eine Rotpunktbegehung von „El Nino“ am El Capitan. Aber auch abseits des großen Riesen haben sie ihre Spuren hinterlassen …
Die beiden Jungs (aus dem Hause Hiasn) verweilten im Mai und Juni dieses Jahres für fünf Wochen im Yosemite Valley. Viele Klassiker wurden geklettert und die Risse auf ihre Eigenheiten untersucht – und eigen sind sie.
Auch wenn du als vermeintlicher 5.14er Kletterer ankommst – wenn du Pech hast und ohne wirkliche Risserfahrungen bist, fliegst du aus einem 5.9er Riss heraus, wo ein Local nebenbei nicht nur ein Wurstsemmel sondern dazu noch eine Cola und einen Muffin verdrückt.
Nach anfänglichem Einklettern an den Cookies, der Royal Arch Wand oder an den Cathedral Spires und einem wetterbedingten Ausflug zum Sportklettern nach Joshua Tree konnten sie aber dennoch ihrem Hobby frönen und auch in den steileren und höheren Gefilden etwas unternehmen …
Neben dem Highlight „El Nino“, indem Hansjörg in nur vier Seillängen einen Patzer gemacht hat – den Rest kletterte er onsight, stand für die Beiden der „Astroman“ am Washington Column und die „Northwest Regular“ am Half Dome ganz oben auf der Wunschliste. Doch dem nicht genug. Hansjörg gelingt zusammen mit Much Mayr eine recht freche Begehung der „Nose“ in gut 10 Stunden. Außerdem klettern Matthias und Hansjörg noch die eher gefürchtete „Bacher/Yerian“ an der Medlicott Wall in den Toulumne Meadows. Nicht nur die Hakenabstände von bis zu 15 Metern, auch ein recht schmerzhafter Sturz wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben …
Doch das ist eine andere Geschichte …

Wie bereits die letzen 2 Jahre fuhr ich auch dieses Jahr wieder nach Nepal. Damit sich der Flug auch richtig rentiert entschloss ich mich diesmal für 5,5 Wochen den Himalaya zu besuchen. Nach dem ich mich in den ersten 3 Wochen in der Annapurna Region beim 1. Trekking bestens akklimatisiert habe folg ich am 26.10. traditionell per Twinotter nach Luglha, dem Ausgangspunkt von meinem 2. Trekking in das Hinku und Hongu Gebiet. Pünktlich um 8:30Uhr traf ich am Flughafen in Luglha meinen Sherpa Norbu der bereits seit 2 Tagen alle notwendigen Vorbereitungen für den Start des Trekkings getroffen hatte. Damit konnten wir ohne Probleme zusammen mit 4 Trägern und einem Koch Richtung Zatrawalla Pass losgehen. Die erste Etappe führte uns über Rhododendren Wälder immer stetig bergauf vorbei an mehreren Teehäusern bis zu unserem 1. Lagerplatz auf ca. 4150m oberhalb von Cuttunga. Am Abend ging ich zur besseren Akklimatisation noch 200Hm über die Schlafhöhe. Dabei ergaben sich auch ein paar sehr schöne Fotos von einfallenden Nebeln. Am nächsten Tag überschritten wir dann den Zatrawalla Pass (4750m) und stiegen in das Hinku Tal ab. Der Weiterweg führte uns bei wolkenlosem Wetter bis zur Ortschaft Kote bei welcher wir in einer kleinen Lodge ein Lager bezogen. Gleichzeitig trafen wir damit auch auf die Hauptroute Richtung Mera Peak welche doch von deutlich mehr Touristen als erwartet begangen wurde. Da in der Ortschaft gerade ein Yak geschlachtet wurde gab es dann zum Abendessen Yaksteak. Ein wahrer Festschmaus!
Am folgenden Tag knapp nach Sonnenaufgang marschierten wir dann das Hinku Tal weiter immer dem Flussverlauf folgend aufwärts bis auf die Schwemmebene von Tangnag. Auf beiden Seiten des Tales zogen beeindruckende Fels und Eiswände empor. Kurz nach Mittag erreichten wir dann die kleine Ortschaft Tangnag. Da sich dort jedoch auch bereits auch viele andere Gruppen eingefunden haben fanden wir glücklicherweise gerade noch in einer kleinen Hütte Unterschlupf. Am nächsten Tag gingen wir in einer sehr kurzen Etappe über Moränengelände bis nach Khare (4800m) dem letzten Weiler vor dem Mera La. Am Nachmittag ging ich zur Erkundung noch bis zum beginn des Gletschers der vom Mera La herunter zog. Leider bot sich auf Grund des am Nachmittag einfallenden Nebels nicht die beste Fernsicht.
Nach einer sehr kurzen „Nacht“ starteten wir bereits um 0:00Uhr unseren Gipfeltag. In der tiefsten Dunkelheit marschierten Norbu und ich mutterseelenallein zuerst über Moränen und Blockgelände und anschließend über den Gletscher bis zum Mera La (5415m) welchen wir nach 3 Stunden Gehzeit bereits erreichten. Am Pass kam dann zur großen Kälte noch ein leichter Wind hinzu. Vom Pass gingen wir über mäßig geneigtes Gelände immer der Spur folgend bis zum Highcamp (5800m) weiter. Etwas über dem Highcamp begann dann auch die Morgendämmerung und darauf folgend der Sonnenaufgang. Bei immer angenehmeren Temperaturen und idealen Schneeverhältnissen zogen wir dann weiter Richtung Gipfel. Um 7:45Uhr erreichten wir dann den Gipfel des Mera Peak Central (6461m). Am Gipfel bot sich dann ein perfektes Panorama vom Kanchenzönga über den Makalu, den Lothse, den Everest bis zum Cho Oyu. Fünf 8000er auf einen Blick, ein Anblick den man nur selten zu Gesicht bekommt! Nach einem ausreichenden Konsum des großartigen Panoramas und einem ausgiebigen Fotoshooting begonnen Norbu und ich wieder mit dem Abstieg. Im Abstieg in der nähe des High Camps kamen uns dann auch schon die Gipfelaspiranten für den folgenden Tag entgegen die zuvor noch eine Nacht im Highcamp beziehen werden. Ab dem Mera La führte uns der Weiterweg zuerst noch kurz über vergletschertes Gebiet, später über Moränengelände auf die Ostseite des Mera La bis nach Khongme Dingma wo die Träger und der Koch welche direkt über den Pass gingen bereits mit einem Mittagessen auf uns warteten. Kurz nach Mittag begann sich dann das Wetter schlagartig zu ändern. Nach einem Einfall von Nebel begann es dann auch noch leicht zu schneien und richtig ungemütlich zu werden. Nach diesem Gipfel beeindruckte uns dieser kurze Wetterumschwung aber nicht sonderlich.
Am nächsten Tag marschierten wir dann bei zum Teil nebligem Wetter aber einer richtig mystischen Stimmung weiter bis ins Hongutal. Knapp vor dem Chamlang Basecamp begann sich dann der Nebel aber schnell in wolkenloses Wetter zu transformieren. Damit konnten wir die traumhafte Bergkulisse von den Gipfeln Chamlang, Peak 41 und Nepo richtig genießen. Unser heutiges Tagesziel lag dann kurz vor der Seenlandschaft Panch Pokhari (Die 5 Seen). Der folgende Sonnenuntergang verfärbte dann die Gipfel in ein wunderbares Abendrot. Die Nacht wurde aber eine der kältesten der ganzen Tour. Am folgenden Tag weckte uns dann zum Glück die Morgensonne im Zelt. Ein weiterer Wolkenloser Tag führte uns vorbei an Panch Pokhari bis zu unserem Lager vor dem Amphu Laptsha. Den Nachmittag nützten dann Norbu und der Koch noch zur Versicherung des folgenden Aufstieges (Japaner Route) bis zum Pass mit 200m Fixseil. Ich ging zum Fotografieren noch weiter bis zum Beginn des Gletschers wo sich ein perfektes Panorama über die Seenlandschaft Panch Pokhari bot.
Zeitig in der Früh um 4:00Uhr starteten wir dann mit der Überschreitung des Amphu Laptsha. Zuerst gingen wir über Moränengelände und Fels bis zum Gletscherbeginn. Der Weg über den Gletscher gestaltete sich dann sehr abwechslungsreich über Firnrampen und sehr steile eisige Steilaufschwünge. Vom Pass bot sich dann eine großartige Fernsicht zur imposanten von den ersten Strahlen der Morgensonne bestrahlten Lothse Südwand. Der Abstieg begann dann mit einer 70m Abseilpassage. Danach führte der Weg weiter über steiles Schottergelände bis zur Alm Amphu. Von Amphu gingen wir dann erleichtert nach der geschafften Überschreitung hinaus bis nach Chukhung wo wir wieder auf die Zivilisation trafen und eine Lodge bezogen. Am nächsten Tag bestieg ich dann zum Abschluss noch schnell den Chukhing Ri. Die Fernsicht erstreckte sich am Gipfel vom Nuptse über den Lothse, den Makalu bis zur Ama Dablang. Am Nachmittag ging es dann über Dingpoche hinaus bis nach Pangpoche wo wir in der sehr originellen Gompa Lodge nächtigten. Der folgende Tag führte uns dann bei sehr nebligem Wetter über Tenpoche bis nach Namche Bazar hinaus. In Namche stand traditionell ein ausgiebiger Besuch der „German Backery“ auf dem Programm. Die Panorama Lodge bot dann das ideale Ambiente zum Genießen und erholen. Nach einem Pausetag mit einer Nebelwanderung nach Khunde und Khumjung gingen wir dann am letzten Trekking Tag zu unserem Ausgangspunkt nach Luglha retour. Beeindruckend war die Menschenleere am Weg hinaus da die vorgehenden Tage auf Grund des dichten Nebels kein Flugverkehr von Kathmandu nach Luglha stattfinden konnte. Trotz der angestauten Masse von ca. 700 wartenden Fluggästen folg ich am folgenden Tag mit einem Sonderflug pünktlich um 6:15Uhr in der Morgendämmerung bei wolkenlosem Wetter nach Kathmandu retour. Über Kathmandu begann dann die Twinotter aber Schleifen zu ziehen da der Flughafen von Kathmandu gesperrt war. Nach 20min Schleifenflug über den Dächern von Kathmandu entschloss sich der Pilot zum Weiterflug nach Pokhara zum Auftanken. Nach dem Auftanken des Flugzeuges und einer Tasse Kaffee folg ich dann nach Kathmandu retour. Die letzen 2 Urlaubstage nützte ich noch zur Besichtigung von Bhaktapur mit den berühmten Holzschnitzereien und der Boudhanath Stupa. Am folgenden Tag folg ich am Abend dann mit Ethiad Airways über Abu Dabi wieder retour nach Europa.
Alles in allem war es eine sehr beeindruckende Reise mit bleibenden Eindrücken vom Gipfel des Mera Peak und der Überschreitung des Amphu Laptsha.
Andi Schinner

Zugegeben, es sind nicht die höchsten Berge, auch nicht die steilsten Flanken und schon gar nicht das größte Land. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen stand Ecuador schon seit geraumer Zeit auf meinem Reiseplan.
Da mein momentaner Arbeitgeber weder finanzielle noch zeitliche Flexibilität an den Tag legt, schloss ich mich einem deutschen Reiseveranstalter an, um dieses Abenteuer sozusagen pauschal zu erleben. Ich staunte nicht schlecht, als ich zum ersten Mal die Teilnehmerliste in den Händen hielt. Nicht weniger als 13 (in Worten: DREIZEHN) aus dem nördlichen Nachbarland stammende Individuen sollten mit mir unterwegs sein. Nachdem der erste Schock überstanden und der Notarzt Entwarnung gab, ahnte ich schon Schlimmes…diese Prüfung wird eine Schwere werden…
Für ein eingehendes Kennenlernen blieb nicht viel Zeit, am nächsten Tag stand schon der erste Eingeh-Berg auf dem Plan. Da am Nachmittag meistens mit Regen oder ähnlichen nassen Zuständen zu rechnen ist, hieß das nichts anderes als früh aufstehen. Wie inzwischen jeder weiß, halte ich (fast) jede Aktivität vor 8 Uhr morgens für eine Zumutung, unmenschlich und für nicht tragbar. Aber der Gruppenzwang ließ mir keine Wahl. Nachdem das Buffet abgeräumt, die Alemannen die Flucht ergriffen und ich dem weiblichen Personal mit meinem schlüpfrigen Spanisch die Röte ins Gesicht trieb, fuhren wir zum Ausgangspunkt für den Pasachoa (4.200m).
Wie immer beim Akklimatisieren, trödelte ich langsam hinterher, machte Fotos, markierte den Weg mit glasklarem Mittelstrahl und versuchte, den lästigen Kötern so weit wie möglich auszuweichen. Die hochmotivierten Deutschen Hochgebirgsschafe waren weit voraus, mussten aber am Gipfel auf den Tiroler Nachzügler warten. Bei dem eisigen Wind sicher kein Vergnügen…aber selber Schuld…
Auch am Pichincha (4.800m) und am Illiniza Norte (5.116m) lief alles Glatt. Wir wurden weder nass, keiner der Nordländer stürzte sich unfreiwillig in die Tiefe und so standen alle Teilnehmer auf den Vulkangipfeln, schossen Fotos und grinsten um die Wette.
Der Silvesterabend verlief dann eher ruhig. Wir verbrannten traditionsgemäß den „el viejo“ und kippten uns an der Bar mehr oder weniger Hochprozentiges in den Rachen, bis der Flüssigkeitshaushalt wieder im grünen Bereich war. Obwohl einige ansprechende Mädels aus der Umgebung uns mit ihrer Anwesenheit beehrten, kam es zu keinem internationalen Körperflüssigkeitsaustausch, was ich bis heute zu tiefst bedauere…
Hüttenübernachtungen sind ja immer so eine Sache. Aber es ist trotzdem immer wieder erstaunlich, welche Geräusche so ein menschlicher Körper erzeugen kann. Zum Glück mussten wir um 23 Uhr wieder aus den Federn, an richtigen Schlaf war eh nicht zu denken.
Wir hatten richtiges Wetterglück und schließlich standen mein Seilpartner Norman und meine Wenigkeit um 6 Uhr früh auf dem Cotopaxi (5.897m). Allerdings waren wir ein bisserl zu schnell und der Sonnenaufgang erst in der Startphase. Es war also schweinekalt und so verließen wir nach kurzer Zeit wieder den höchsten Punkt dieses schönen Vulkanes und starteten unseren Abstieg.
Zur Abwechslung und Entspannung machten wir am nächsten Tag einen Ausflug in das tropische Tiefland und tankten ein wenig Wärme und viel leckeres Bier um für den nächsten Tag fit zu sein. Immerhin stand mit dem Chimborazo (6.310m) der höchste Berg Ecuadors auf dem Programm. Am späten Nachmittag erreichten wir die Hütte und bereiteten noch alles Nötige für den frühen Aufstieg vor. Davor wollte ich mir noch ein paar Stunden Schönheitsschlaf gönnen. Aber da hab ich anscheined schon zuviel verlangt…
Naiv wie ich halt bin, rollte ich meinen Schlafsack direkt neben der Haustüre aus, kuschelte mich in die wärmenden Daunen und freute mich schon auf ein paar Stunden im Reich der süßen Träume. Leider machte ich die Rechnung ohne die 13 blasenschwachen Deutschen, die in regelmäßigen sehr kurzen Abständen vor die Hütte mussten um die umliegende Botanik zu Bewässern. Kein Wunder, dass Ecuador zu den fruchtbarsten Ländern der Welt zählt. Ganz zu schweigen von dem ältern Herren, der im „Dunkeln“ mit seiner Pinkelflasche hantierte. Allein die Geräuschkulisse ließ Übelstes vermuten und ich wurde diese, in meinem Kopf aufsteigenden Bilder, nicht mehr los…
Gerädert und traumatisiert, schlüpfte ich gegen 22Uhr aus meinem Schlafsack und war alles andere als motiviert für diesen Gipfeltag. Es dauerte nicht lange, einige Schritte genügten um zu wissen, dass heute nicht mein Tag ist. Ich kam nicht so richtig in Schwung und war ungewohnt kurzatmig. Zudem stiegen wir über den Westgrat auf da auf Grund der Ausapperung der Normalweg ziemlich steinschlaggefährdet ist. Das hieß allerdings auch noch eine Stunde mehr Aufstiegszeit. Ich ergab mich meinem Schicksal und kämpfte mich Schritt für Schritt hoch. Die steile, nie endend wollende Gipfelflanke verlangte nochmals vollen körperlichen Einsatz und in den frühen Morgenstunden erreichten wir endlich den Vorgipfel. Da dieser ja nur der halbe Höhepunkt ist und ich sonst auch nichts großartiges vor hatte, nahmen wir auch noch den Hauptgipfel in Angriff, war auch schon egal.
Ich stand also am höchsten Gipfel Ecuadors, die Sonne schien und die Fernsicht war einfach nur umwerfend. Aber in diesem Moment war mir das so was von Wurscht. Ich war saumüde und wollte nur noch am Busen einer Frau ruhen, mich stärken, wieder zu Kräften kommen oder auch für immer dort verweilen…
Die Realität war dann erwartungsgemäß nicht ganz so prickelnd, aber doch um einiges besser als erwartet. Wir landeten in Papallacta, bekannt für seine heißen Thermalquellen. Eine wunderschöne Anlage mit hübschen Cottages und ringsherum nur Pools mit heißem Wasser. Keine Badewanne der Welt konnte in diesem Augenblick schöner sein…einfach nur genießen. Und da ich vom Genießen nie genug bekommen kann, gönnte ich mir noch eine einstündige „Oriental Massage“, von und mit Claudia…, einer hübschen und fingerfertigen Dame aus Ecuador.
Aber auch die schönen Dinge des Lebens sind nur von kurzer Dauer und so gings am nächsten Tag schon wieder weiter zu unserem letzten Vulkan, dem Cayambe (5.730m). Dieses Mal ließ uns die Wettergöttin ein wenig im Stich. Es stürmte die ganze Nacht und dieser schöne vergletscherten Vulkan versteckte sich hinter einer dichten Wolkenschicht. Trotzdem latschten wir gegen Mitternacht los, überquerten etliche Spalten, kämpften uns eine Steilstufe empor und erreichten dank unserer ortskundigen Bergführer bei null Sicht und arktischen Temperaturen den höchsten Punkt. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mein Seilpartner beim Aufstieg eines seiner Steigeisen verlor und er es stundenlang nicht bemerkte…aber nach diesen 2 Wochen konnte mich nichts mehr erschüttern…
Ich hatte somit alle sechs Vulkane bestiegen und war eigentlich recht zufrieden.Zur Feier des Tages wurden wir von unserer Köchin noch mit köstlichem Pilsener Bier abgefüllt. Dort wissen die Frauen anscheinend noch was ein Mann braucht…
Anschließend düsten wir zurück nach Quito, wo wir am Abend wieder in unserem Luxushotel eincheckten.
Aber heute war nicht irgendein Abend. Nein, es war Samstag. Samstag Abend in Quito. In den Straßen war die Hölle los. Tonnenweise Lokale, Pubs, Discos und sogar einen Striptease Laden konnte ich ausfindig machen. Herz was willst du mehr…Aber was machen deutsche Pauschaltouristen an so einem vielversprechenden Abend??? Richtig, sie verbarrikadieren sich in der Hotelbar, trinken irgendwelche Cocktails, deren Namen sie nicht einmal annähernd aussprechen können und erzählen haarsträubende Geschichten von extremen Bergtouren in der Lüneburger Heide….
Ich war, man kanns mir nicht verübeln, stinksauer und ich verschwand in der Dunkelheit der Nacht, um zumindest noch ein bisschen Spaß zu haben. Allerdings kam nicht wirklich Stimmung auf, egal wie viel Bier ich in mir reinkübelte, nicht einmal mit den Prostituierten wurde ich handelseinig…Also schlich ich wieder zurück ins Hotel und verkroch mich in mein Zimmer….
Auch den darauf folgenden Tag verbrachte ich alleine, schaute mir die schöne Altstadt an, zog durch die Gassen und genoss die Ruhe und das gute Essen. An diesem, für mich letzten Tag in Ecuador, zeigte sich noch einmal die Sonne in ihrer ganzen Pracht und Wärme und zauberte wieder ein Lächeln in mein Gesicht….
Wulfgäng

Teilnehmer: Wolfgang E., Wolfgang SCH., Robert W., Georg und Irmi U., Georg R., Franz K., Peter K., Heinz B., Martin B., Andi P.
Vorweg Dank an Wolfi E. und Robert W. für die super Planung, Organisation und Reiseleitung vor Ort – es ist nicht immer leicht 11 Meinungen und Wünsche unter einen Hut zu Bringen.
1. Tag – Flug München Agadir und Anreise nach Marrakesch.
Nach der Landung in Agadir sofort Organisation der Mietautos und ab auf die Landstraße (N 8) nach Marrakesch, kurze Zwischenstopps zur Verpflegungsaufnahme und ein Abendessen. Wir können keinen geeigneten Zeltplatz finden und nächtigen daher im Zelt neben der Straße irgendwo knapp vor Marrakesch.
2. Tag – von unserem Zeltplatz ins nächste Dorf – Frühstücken und dann nach Marrakesch – erste Erfahrungen mit den marokkanischen Verkehrsregeln – Verpflegungseinkauf (vor allem Gas) in einem Supersupermarkt. Dann zum Campingplatz. Mittels Taxi in die Stadt und Besichtigung von Marrakesch – Abendessen am Platz der „Gehängten“ und mit dem Taxi zurück zum Campingplatz.
3. Tag – ab in die Berge. Wir fahren von Marrakesch Richtung Süden, Besichtigen in Asni eine Landwirtschaft in der die Frauen noch ganz traditionell das bekannte, alles Heilende und Faltenglättende Arganöl herstellen (und verkaufen). In Imlil über Schotterstraße bis zum letzten Ort Aroumd, wo wir bei Omar El Kadi Bolamoil bestens versorgt und untergebracht werden.
4. Tag – Verladung des Materials auf die Mulis und Anmarsch in Richtung Neltner Hütte. In einer Seehöhe von 3.100 m (knapp vor der Neltner Hütte) finden wir einen super Zeltplatz, errichten unsere Zelte und richten und häuslich ein. Wir werden täglich mit frischem Wasser und Brot versorgt.
5. bis 8. Tag – Schitouren in bestem „Afrikafirn“, wenn da nicht die Herrn gewesen wären, die nicht schlafen können – die Schitour auf den Djebel Toubkal (4.167 m) starten wir schon um 08.00 Uhr, es war noch pickelhart und aufgrund der leichten Bewölkung konnte die Sonne auch nicht so richtig auf die Schneedecke einwirken. Harscheisen oder Schi tragen war angesagt. Trotzdem konnten einige noch auf den Westgipfel (4.010 m) aufsteigen. Die Abfahrt war dann ganz in Ordnung – Peter ging kurz vor dem Zeltplatz noch schnell baden…
6. Tag – den Abmarsch um eine Stunde verschoben und siehe da es war ein „Hammer“; wir stiegen an der Neltner Hütte vorbei zum Ras N`Ouanoukrin (4.083 m) auf und nach kurzer Fellabfahrt nochmaliger Aufstieg auf den Timesguida (4.089 m) anschließend Abfahrt über steile Rinne in super Firn bis fast zu den Zelten.
7. Tag – Schitour auf den Akioud (Nordgipfel 4.030 m) und nochmals eine super Abfahrt bis vor die „Haustür“.
8. Tag – Georg R, Franz K, Irmi U und Robert W. holten sich noch einen 4tausender während die Anderen die Zelte abbauten, das Material verstauten und den Müll entsorgten. Pünktlich waren die bestellten Mulis vor Ort und trugen unser Zeug ins Tal, wir stiegen ebenfalls ab, genossen nach längerer Zeit wieder eine warme Dusche bei Omar, besuchten noch dessen Wohnhaus im Ort, tranken Tee und genossen das Abendessen.
9. Tag – über Marrakesch (Einkaufen im Metro) fuhren wir nach Demnate, sahen uns dort versteinerte Dinosaurierfußabdrücke und eine Sinterbrücke (natürliche Brücke, Imi-n-Ifri) an – fanden einen tollen Zeltplatz und vernichteten trotz Nieselregens bis spät in die Nacht die Biervorräte.
10. Tag – Fahrt nach Quarzazate. Durch wunderschöne Landschaften, Flusstäler und über einen Pass (Tizi-n-Outfi 2.150 m) verlassen wir das Atlas Gebirge in Richtung Süden. Kurzer Abstecher nach Skoura und Besichtigung der Kasbah Amahidil bevor wir uns am Dach der Campingplatzrezeption in Quarzazate die Sterne ansehen.
11. Tag – Fahrt nach Mhamid. Vorerst noch schnell Besichtigung von Ait-Ben-Haddon eine restaurierte alte Siedlung. Mitten in der Pampa (nur Steine weit und breit) steht ein Wegweiser mit der Aufschrift „Cascade“ was soviel bedeutet wie „da könnte es eventuell zu einem Wasserfall gehen“ also nix wie hin zum „Tizgui Wasserfall“, beeindruckend wie mitten in der Steinwüste in einem kleinen schmalen Tal ein ebenso kleiner, feiner Wasserfall entstehen kann. Nach kurzem Badeaufenthalt geht es über „beste“ Schotterstraßen (für die Bergfahrradfahrer unter uns schon fast ein Singeltrail) zurück nach Agdz auf die N 9 und somit auf Asphalt weiter. An Oasen mit Dattelpalmen vorbei nach Süden in die Wüste. In Mhamid empfängt uns ein Sandsturm, wir finden – trotz der Hilfe von zwei freundlichen Einheimischen – einen netten Zeltplatz. In Mhamid endet nicht nur die Asphaltstraße sondern auch die Welt – ab nun nur noch Sand so weit das Auge reicht.
12. Tag – Kurs West, durch die Wüste bis nach Tata. So nun beginnt für mich ein neuer Abschnitt – war als einziger Fahrer noch nie mit einem Fahrzeug im Sand und habe das nach nicht ganz zwei Kilometer eindrucksvoll gezeigt, indem ich die Karre bis zur Bodenplatte im feinen Sand versenkt habe – Georg U. konnte uns aber herausziehen und so gings flugs weiter zu den Dünen, wo wir eine zu Fuß bestiegen. Durch Erg el M´hazil und an Madaouer Srhir vorbei, mal im Sand mal im Schotter durch eine „Salzpfanne“ nach Foum-Zguid. Nun auf Asphalt bis zu einem Zeltplatz in der Nähe von Tata.
13. Tag – Fahrt über Igherm, Tafraoute und Tiznit an den Atlantik (ca. 30 km nördlich von Mirlaft). Dort haben wir eine nette Unterkunft entdeckt in der wir noch zwei Tage blieben, schwimmen im Atlantik und Strandspaziergänge prägen den Tagesablauf
14. Tag – Aufenthalt am Atlantik
15. Tag – Fahrt nach Agadir, Rückgabe der Mietautos, ein Teil der Gruppe bleibt beim Gepäck am Flughafen, der Rest geht noch schnell in Agadir an den Strand. Unser Flug verspätete sich um ca. 13 Stunden (Aschewolke) und wir kamen dann erst am 21.04.2010, gegen 07.00 Uhr in München an und traten die Heimreise nach Tirol an.
PRINZ Andi
Tourendatum: 6.4. – 20.4.2010

Der Gedanke an den traumhaft schönen Berg Shivling in Indien ist schon im Spätherbst 2009 gefallen. Warum genau dieser Berg das Fragen uns sehr viele, aber so eine Frage ist sehr schwer zu beantworten. Als ich mit meinem Kollegen Matthias Auer im Herbst nach einem Ziel suchte für eine Expedition stieß uns der Shivling (auch genannt Matterhorn Indiens) direkt ins Auge .
Die Fakten für den Berg waren gleich offen gelegt und waren für uns wie zurechtgeschnitten. Wir wollten nicht auf so einen Berg wo die Objektiven Gefahren und die Verhältnisse die Hauptrolle spielen , so dass man nur Warten und Bangen muss ob man den Gipfel jemals erreicht und das Risiko in einem zumutbaren Verhältnis zu Berg steht. Die Monate Mai und Juni vor dem Monsun bilden eine recht hohe Erfolgschance und so war es für uns klar, dass wir im Frühjahr starten. Als Verstärkung unseres Team wollten wir Ambros Sailer aus Strengen am Arlberg dabeihaben und so war unser Team komplett. Wir drei kannten uns schon sehr gut da wir vor vier Jahren schon eine Expedition im Karakorum durchgeführt hatten. Vertrauen und Zusammenhalt ist das wichtigste bei so einem Unternehmen auf das wir Aufbauen konnten. Im Februar dieses Jahres liefen dann die Vorbereitungen au f Hochtouren und ich entschloss mich den Papierkram zu erledigen da ich aufgrund meiner Winterarbeit doch genügend Zeit aufbringen konnte. Matthias und Ambros organisierten noch den Rest .
Aufgrund einiger Recherchen entschlossen wir uns für den Ostgrat der nur ein Handvoll Begehungen aufwies, das uns aber nicht sonderlich abschreckte. Kurz vor der Abreise im Mai trafen wir uns noch einige Male um das Material genau zu sortieren und die Wichtigsten Dinge per Air Cargo vorauszuschicken da unser Fluggepäck nur 30 kg betragen durfte. Unter den Wichtigen Dingen waren auch Speck, Hirschwürste, Schnaps und Tiroler Schüttelbrot dabei um in den 6 Wochen die Heimatlichen Leckereisen nicht ganz zu missen. Matthias hatte auch noch ein Glas Grantenmarmelade (Preiselbeeren) dabei, die die künstliche Marmelade der Inder doch in den Hintergrund stellte.
Der Flug am 5. Mai von München über Dubai nach Delhi war recht langweilig aber so ist es halt beim Fliegen. Unsere Agentur wartete schon auf uns am Flughafen und die feucht heiße Luft ließ und sofort in Schwitzen kommen. Noch ein kurzer Abstecher zu m Geldwechseln und dann ging`s mit einen kleinen Privatbus zum Imf (Indian Mountain Foundation) wo wir unser Briefing machten damit erhielten wir auch Bewilligung für den Eintritt in den Gangortri Nationalpark und für die Besteigung des Berges. Die notwendigen Zahlungen leisteten wir in Bar und den Laisson Offizier hatten wir von nun an auch dabei (zwar umsonst aber so ist halt das Gesetz). Nach einer wohlverdienten Nacht ging’s dann zweieinhalb Tage mit Bus und Jeep nach Gangorti den Ausganspunkt unserer Reise. In Rishikesh und Utarkashi besuchten wir auch noch ein paar Märkte und eine Zeremonie am Ganges.
Unsere Agentur (Rimo Expeditions) die für unsere Verpflegung verantwortlich war, hatte alles schon vorbereitet und so konnte es am 9 Mai im fast vier Stündigen Fußmarsch von Gangotri zum ersten Camp auf 3.300 Meter Chirbasa losgehen. Mit 17 Trägern und einer fünf köpfigen Mannschaft die für unser leibliches Wohl sorgte ging es so drei Tage bis wir unser Basislager auf 4.463 Meter auch genannt Topovan.
Wir drei konnten das schöne Wetter genießen und staunten nicht schlecht als wir das erste Mal die Baghirati gruppe sahen und dann im nächsten Augenblick die eisige Gipfelkappe des Shivling. Echt beeindruckend und etwas furchterregend. Es war noch sehr viel Schnee am Berg, aber wir waren ja erst bei der Anreise. Das Basislager (BC) war ein riesiger flacher Boden mit einem kleinen Bach genau richtig um hier die Zelte aufzustellen. Die ersten Tage vergingen mit Material sortieren und Gelände erkunden. Das Wetter machte uns nur etwas sorgen –in der Früh strahlend blau und ab den Mittagstunden Bewölkungsaufzug und dann Schneefall. Die Nächte waren meist klar und sehr kalt.
Der erste Transportgang zum Ostgrat mit dem wichtigsten Material. Das Material ( Seile, Gas und Essen für 5 Tage ) hatten wir gut unter einem Stein deponiert so das wir beim nächsten Transportgang die Hardware mitnehmen konnten. Konditionell ging es uns eigentlich recht gut und in knapp dreieinhalb Stunden hatten wir unsere Rücksäcke 1.000 Meter höher. Das Wetter wie immer perfekt und so konnten wir mittels Fernglas den Ostgrat genau inspizieren.
In den darauffolgenden Tagen ruhten wir uns noch mal aus studierten unsere Infos und dachten über eine geeignete Strategie nach.
Die Verhältnisse am Ostgrat ließen keinen realistischen Versuch zu und so entschieden wir uns für den Westgrat der technisch wesentlich einfacher ist und der viele Neuschnee uns nicht so behinderte.
1.Versuch Richtung Gipfel
Unsere Meteorologe Karl Gabl prognostizierte sehr schlechte Wetter mit tiefen Temperaturen und 50 cm Neuschnee aber wir ließen uns nicht davon abbringen und starten am?????? Richtung Meru Gletscher und in weiter folge zu einem geeignetem Biwak Platz in der Westseite um dort die Nacht zu verbringen und um uns an die Höhe zu gewöhnen. Die Prognose stellte sich als Richtig heraus und unser kleines 2 Mann Zelt zu dritt war auch klein. Ich dachte mir kurze Zeit -hoffentlich schlägt kein Blitz ins Zelt ein. Kein Platz zum Umdrehen und schlecht gelegen stehen wir drei dann um 05:30 Uhr auf und es gibt keine Debatte über den Weiterweg. –Abstieg in BC und die Hardware haben wir am sicheren Lagerplatz in 5.200 Meter Höhe vergraben um es nicht noch einmal hochzutragen.
2. Versuch und Summit
Nach zwei Tagen Rasten und Trockenen der Ausrüstung waren wir schon wieder heiß auf einen Versuch denn wir wussten die Zeit läuft und was machen wir wenn es diesmal wieder nicht klappt. Kurzer Anruf bei unserem Wettergott Gabl, der uns für die nächsten drei Tage weniger Niederschlag aber leichten Wind und sehr tiefe Temperaturen vorhersagte. Nach kurzen Überlegungen stand unsere Entscheidung fest und so stiegen wir am Freitag den 21.Mai Richtung Camp 1 auf. Das Wetter strahlend blau keine Wolke am Himmel und es hielt auch den ganzen Tag – das erste Mal seit zwei Wochen!! Nach drei Stunden erreichten wir schon unseren Lagerplatz wo unser Material ausgruben kurz was aßen und dann noch weitere 400 Hm aufstiegen um auf einen objektiv sicheren Biwak Platz zu erreichen. Alles lief nach Plan und um 16:30 Uhr hatten wir den Platz auf 5.600 Meter erreicht. Allen gingen es Gut nur die Sonne hatte uns heute etwas zugesetzt und ich hatte Kopfschmerzen die ich mit einer Schmerztablette auslöschte. Die Strategie und der Weg für den Gipfel standen fest. Leichtes Gepäck mit Biwak Ausrüstung und den notwendigsten Sicherungsmaterial.
Nach einer kurzen Nacht läutete uns der Wecker um 04:30 Uhr aus dem warmen Schlafsack und eine Stunde später waren mit schon Richtung Gipfel unterwegs. Jeder in seinem Schritt und in den Gedanken versunken gewinnen wir gut an Höhe und beim ersten Tageslicht sehen wir schon bedrohlich den Serac über uns hängen. Nach vier Seillängen im Kombinierten Gelände hatten wir den Serac hinter uns gelassen und nur noch den Gipfel in unseren Augen fixiert. Jeder von uns glaubte nun sei es gegessen, aber es hat getäuscht. Die Gipfelflanke forderte nochmal alles und nach 9,5 Stunden Aufstieg standen wir mit leichten Tränen am Gipfel unserer Träume Shivling 6.543 Meter. Am Gipfel kurz die Aussicht genießen, Blick hinunter in BC und die üblichen Fotos. Der Abstieg war im oberen Teil von Abseilen geprägt und nach weiteren 4,5 Stunden hatten wir wieder unser kleines Zelt erreicht.
Total fertig, aber zufrieden ließen wir den Tag ausklingen und legten und in unsere Schlafsäcke. Die Nacht war nicht gerade erholsam und so standen wir schon wieder beim Morgengrauen auf und stapften mit schweren Gepäck Richtung BC. Das schwere Gelände hinter uns und das herrliche Frühstück vor Augen passierte es: Matthias rutsche im harten Firn aus und fiel fast regungslos 350 m nach unten – Blutend –Feilchen am Auge und starke Schmerzen am Knie blieb er Gott sei Dank liegen bevor es über steile Felsen wahrscheinlich in eine andere Welt gegangen wäre.
Wir mussten welches Glück er hatte uns so kämpften wir uns mit geteiltem Gepäck von Matthias in BC hinunter wo sie uns herzlich empfangen hatten. Nach einem guten Frühstück und Summit Cake ließen wir es uns gut gehen und waren uns noch gar nicht bewusst was alles noch auf uns zukommen würde. Am nächsten Morgen konnte Matthias nicht mehr mit dem Fuß auftreten und so entschieden wir uns die Expedition abzubrechen nach Hause zu fliegen. Die Hubschrauberbergung von Matthias ließ vier Tage auf sich warten und war sehr aufwändig. Mit einem Privattaxi ging`s dann wieder nach Delhi wo wir noch knapp zwei Tage warten mussten bis wir einem Flug hatten. Matthias ging es schon wieder besser und die Wunden waren schon gut verheilt. Die Expedition bleibt uns noch lange in Erinnerung aber wie heißt es so schon Ende gut alles Gut.
Shivling in 48 Stunden
Bericht Karl Dung Juni 2010

Am Samstag den 9.10. flog ich zuerst mit Lufthansa von München nach Frankfurt wo ich dann mit den anderen Teilnehmern zusammentraf. Nach den üblichen Wartezeiten folgte ein relativ entspannender Flug nach Abu Dabi. In Abu Dabi hatten wir dann allerdings 7 Std. Wartezeit zu überbrücken, wozu Dominik bereits die ideale Idee hatte, diese in der Lounge bei Gate 14/15 zu verbringen. Um 13:40Uhr flogen wir dann in weiteren 3:40Std weiter nach Kathmandu. Den Vormittag des Folgetages hatten wir dann zur freien Verfügung. Ich fuhr dazu mit dem Taxi nach Bodnath und genoss dort wie gewohnt ein ausgezeichnetes Momo-Essen bei Home Basnet im Bodnath Cafe & Restaurant. Danach flogen wir am frühen Nachmittag von Kathmandu mit einer Airstream 41 der Yeti Airlines entlang des Himalaja Hauptkammes nach Pokhara. Trotz einiger kleiner Wolken waren einige hohe Schneeberge bereits sichtbar. In Pokhara wurden wir von einem kleinen Minibus abgeholt und zum sehr ruhig gelegenen Shangri La Ressort gebracht wurden. Am folgenden Morgen flogen wir dann nach einer intensiven Kontrolle unseres Reisegepäcks durch die nepalische Polizei um 7:30Uhr mit einer Twinotter bei wolkenlosem Wetter durch das Kali Gandaki nach Jomosom. Der Flug bot eine perfekte Aussicht auf den Daulagiri, den Nilgiri und die weiteren umliegenden Berge. Am Flughafen erwartete uns bereits voll motiviert unsere Mannschaft welche sogleich das Gepäck in Empfang nahm und damit Richtung Kagbeni (2880m) losmarschierte. Leider ist der Weg nach Kagbeni nur eine Straße mit doch einigem Jeepverkehr. Pünktlich um 10:00Uhr setzte dann auch der Südwind im Kali Gandaki ein welcher zum einen für das sehr gute Wetter verantwortlich ist aber zum anderen auch jede Menge Sand in dieser kargen Gegen mit sich bringt. Um die Mittagszeit trafen wir dann in Kagbeni ein wo wir gleich die ersten Köstlichkeiten unserer Küchenmannschat serviert bekamen. Nach dem Essen besichtigten wir die sehr alte Gompa (ca. 600Jahre) und den restlichen Ort. Am Abend verwöhnte uns die Küchenmannschaft dann mit Chickencurry, Dal, Reis, Salat und als Nachspeise einem Kuchen. Bereits jetzt war allen klar, dass wir hier einen der besten Köche die es in Nepal gab mit an Board hatten.
Am Mittwoch überschritten wir dann die Grenze in die Restricted Area Upper Mustang und gingen wir bis Mittag immer der Straße folgend weiter nach Tangbe einem sehr ursprünglichen Dorf wo die Zeit fast stehen geblieben ist. Da wir relativ flott am weg waren und die Küche noch etwas mit dem Essen brauchte blieb uns noch ausreichend Zeit zur Besichtigung des Ortes mit seinen vielen engen verwinkelten Gassen. Nach dem Essen wanderten wir in einer sehr abwechslungsreichen Landschaft aus Erosionsgebilden aus Sandstein vorbei an Chusang bis nach Chele. Besonders bemerkenswert waren dabei die Felsfomationen bei Chusang und bei Chele wo sich sogar der Fluss seinen Weg direkt durch den Sandstein bohrte. Nach einem kurzen Schlussanstieg erreichten wir im Abendlicht dann unseren Zeltplatz in Chele. Die verbleibende Zeit genossen wir noch auf der Dachterrasse neben dem Zeltplatz. Der folgende Tag begann dann mit einem landschaftlich grandiosen Aufstieg durch einen Canyon aus Sandstein welcher am Ende in ein Hochtal mündete bis zum Dajori La (3735m). Von diesem kleinen Pass ging ich noch auf einen kleinen Aussichtgipfel von wo sich eine 1a Ausblickt auf die Annapurnakette und Mustang bot. Danach folgte noch ein kurzer Abstieg zum Mittagsplatz in einer Loge in Samar (3660m). Nach dem Essen verließen wir dann die Hauptroute und gingen über den Chorate La in eine weitere Schlucht welche bald schon dem Garnd Canyon ähnelte bis zur Höhlengompa von Rangchyung. In der Gompa befanden sich zu unserem erstaunen einige Leute welche gerade Vorbereitungen für ein Festival trafen. Unter anderem stellten sie eine große Anzahl an Kerzen her indem sie viel Messingbecher mit Wachs und einem Docht füllten. Die Besichtigung der Gompa in den Felsen war für mich besonders faszinierend da diese Bauart ja nicht gerade alltäglich ist. Im Anschluss gingen wir dann durch den Canyon immer leicht ansteigend weiter bis wir schließlich an unserem Etappenziel in Syanboche ankamen. Zu unserer Verwunderung stand dort bereits direkt neben einem Haus ein Bagger welcher von chinesischer Seite her die Straße immer weiter vorantreibt. Am Freitag machte ich dann noch einen kleinen Abstecher zur Ortschaft Ghiling mit seinem Kloster bevor ich kurz vor dem Nyi La wieder auf die Hauptroute traf. Vom Nyi La ging es steil bergab zu unserem Mittagsplatz in Ghami (3520m). Immer wieder faszinierend ist das Grün und die Bäume um die Ortschaften. Nach dem Mittagessen besichtigten wir dann die längste Manimauer von Mustang. Der Weiterweg bis zu unserem Lagerplatz vorbei an beeindruckenden Felsformationen welche im Abendlicht perfekt zur Geltung kamen bei Dakmar stellte für mich landschaftlich einen der absoluten Höhepunkte der Tour dar. Am Abend konnten wir dann noch die Pflügung eines Ackers mit Jopjocks beobachten. Am folgenden Tag stand zuerst ein Aufstieg auf den Min La (4170m) auf dem Programm bevor es immer abfallend bis zur sehr alten Ghar Gompa hinunter ging welche wir auch sogleich besichtigten. Nach einer Jause wanderten wir vorbei an Saukre bis nach Chrang wo uns bereits die Küchenmannschaft mit einer Suppe erwartete. Am Nachmittag konnten wir uns noch die sehr beeindruckende Klosteranlage des Ortes ansehen. Der folgende Tag brachte dann zum ersten Mal in der Früh etwas bewölkteres Wetter, welches sich aber von Stunde zu Stunde immer mehr lichtete womit dem Einzug in die „Walled City“ Lo Manthang nichts im Wege stand.
Die Straße führte uns dazu zuerst auf den Lho La (3950m) von wo sich bereits ein erster Blick auf die Hauptstadt bot und im Anschluss immer leicht abfallend bis in die Stadt wo wir bereits zu Mittag eintrafen. Unser gemütlicher Zeltplatz lag knapp an der Stadtmauer in einem ummauerten Bereich mit einigen Bäumen. Für mich erstaunlich war die äußerst geringe Anzahl an Touristen welche wir in dieser Stadt trafen. Am Abend gab es dann eine Ziege als Festessen und im Anschluss eine Tanz und Musikaufführung unserer Mannschaft. Am Montag hatten wir eine geführte Besichtigung durch alle drei Gompas und das Museum der Stadt. Beeindruckend wie alt und doch noch gut erhalten diese Bauwerke sind. Am Dienstag verließen wir Lo Manthang und stiegen zuerst wieder zum Lho La auf bevor es in ständigem auf und ab über einen Rücken immer näher an die Westflanke des Kali Gandaki ging. Ein paar kleinere „Gipfel“ die gerade neben dem Weg lagen musste ich da natürlich auch gleich mitnehmen. Dann folgte entlang von beeindruckenden Erosionsformen ein steiler sandiger Abstieg nach Dhi Gaon zu unserem Mittagsplatz. Nach dem Essen überquerten wir über eine Hängebrücke hinter dem Ort den Kali Gandaki. Im Anschluss ging des durch eine weitere Schlucht immer leicht ansteigend bis nach Yaragaon (3650m). Bei der Ankunft präsentierte sich der Ort in einem wunderbar weichen Abendlicht welches sich wiederum bestens für Fotos eignete. Diese letzte Nacht in sehr humanen Höhen bei warmen Temperaturen musste richtig genossen werden. Am Abend bekamen wir noch von der einheimischen Bevölkerung eine Aufführung eines Volkstanzes. Die folgende Etappe war dann eine der längsten des Trekkings. Zuerst gingen wir noch durch ein tiefes Canyon dann über Hochwiesen bis auf einen namenlosen Pass mit ca. 5000m. Vom Pass nützte ich noch die Zeit für einen kleinen leider ebenfalls namenlosen 5000er von wo man interessiert ein paar riesigen Geiern zusehen konnte welche auf der Suche nach Beute waren. Zum Schluss folgte noch ein kleiner Abstieg bis zu unserem Lager bei Ghuma Thati auf 4750m. Am folgenden Tag ging es zuerst gemütlich über Schottergelände bis auf den nächsten namenlosen Pass mit 5300m. Vom Pass marschierte ich dann auf der Nordseite immer ansteigend auf einen Sattel und von dort nach Nordosten über einen Rücken auf einen namenlosen Gipfel mit 5921m (laut Karte). Die letzten Meter zum Gipfel gestalteten sich sehr windig wofür aber die Aussicht von oben Richtung Mustang, Tibet und die Annapurnagruppe kaum zu überbieten war. Selbst ganz im Hintergrund konnte ich noch die Shishi Pangma sehen. Als Abstieg wählte ich die Ostseite welche mich zuerst über plattiges Gelände, dann über Schotterreisen bis in die Schlucht zum Lagerplatz Parsye Khola führte. Dort erwartete mich bereits die Mannschaft mit einem Mittagessen. In der Schlucht zeugten schon Eiszapfen auf der gegenüber liegenden Bachseite von der Kälte die uns am folgenden Morgen erwarten wird. Am nächsten Morgen stiegen wir bei ziemlich tiefen Temperaturen auf der gegenüberliegenden Bachseite zuerst steil hinauf, dann etwas gemäßigter bis zum nächsten Pass mit 5500m. Von Dort gind es fast immer bergab bis ins nächste Tal. Die letzten Meter ins Tal führten über einen relativ frischen Felssturz. Zum Schluss wanderten wir nochmals 1Std leicht bergauf bis zu den Seen von Damodar (4950m) wo für die nächsten zwei Nächte unser Lager stand. Die kommende Nacht brachte dann sogar 2cm! Schnee, welcher aber von der Sonne sofort wieder geschmolzen wurde. Der Ruhetag stand dann ganz im Zeichen der Erholung und Akklimatisation. Wir machten nur einen kleinen Sparziergang zu den Seen und den Chorten in der Umgebung.
Am Sonntag gingen wir zuerst über trockene Wiesen, dann über Moränengelände immer mit wunderbaren Ausblicken auf die umliegenden Gipfel bis zum Seribung Basecamp (Japanerbasislager) auf 5260m. Die folgende Nacht wurde dann doch schon relativ kalt mit Temperaturen von -13°C im Zelt! Aber am nächsten Tag erwarte uns schon bald wieder die angenehm warme Sonne womit wir immer weiter am Moränengelände mit zum Beginn des zuerst noch mit reichlich Schutt bedeckten Gletschers gingen. Immer stetig ansteigend in einer wunderbaren Kulisse gingen wir bis auf den Bhatchauk Gletscher. Auf diesem stiegen wir zwischen sehr beeindruckenden Eisformationen bis zum Highcamp ca. 5720m, welches schließlich wieder am Rand im Schotter stand. Die Küche bereitete uns an diesem letzten Abend vor dem Gipfel wie immer ein ausgezeichnetes Abendessen mit einer ordentlichen Portion Nudel. Am Folgenden Tag dem 26.10. stand die Passüberquerung und der Gipfel am Programm. Nach einem zeitlich moderatem Start um 7:00Uhr stiegen wir zuerst immer orthographisch rechts haltend zuerst über Schotter, dann über Schnee, der in knietiefe Spurarbeit mündete bis zum Mustang Pass (6042m). Nach einer kurzen Rast spurten Dominik und ich dann zuerst im Pulver dann im immer delikater werdendem Bruchharsch bis zum Gipfel des Seribung (6328m). Die Aussicht von oben war schlicht und einfach genial. Vom Manaslu über die Annapurna I und Daulagiri war alles vertreten. Und sogar der Wind hielt sich an diesem perfekten Gipfeltag sehr in Grenzen. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast begannen wir mit dem Abstieg zuerst zum Pass retour und dann weiter über den Gletscher nach Osten bis zum ostseitigen Hochlager auf ca. 5500m. Im Abstieg boten sich immer wieder beeindruckende Blicke in die umliegenden Gletscherbrüche. Die folgende sternenklare Nacht war dann mit sicher -20°C Außentemperatur eine der kältesten. Richtig angenehm, dass wir in der Früh gleich zum Frühstück von der Sonne empfangen wurden. Der folgende Abstieg führte uns zuerst über Moränengelände bis nach Bhirkuti dem Ende des Gletschers wo wir unsere Mittagsjause einlegten. Dann ging es weiter durch das Bachbett und anschließend immer wieder in der Schlucht weglos in sehr steinschlagigem Gelände bis zu unserem nächsten Camp auf 4570m welches etwas oberhalb des Baches lag. Die Zelte standen endlich wieder auf einer „Wiese“ und sogar ein paar Sträucher gab es wieder zu sehen. Am Donnerstag gingen wir bereits über einen zum Teil neu angelegen sehr schönen Höhenweg zuerst nach Nagrou einem verlassenem Ort und nach einem kurzen Gegenanstieg hinunter nach Phu. Dabei kamen wir auch immer wieder an größeren sehr alten Chorten vorbei welche sich mit den im Hintergrund gelegenen Schneebergen ideal als Fotomotiv eigneten. Der Ort Phu mit seinen sehr dicht aneinander gebauten Häusern war für uns der erste Kontakt mit der Zivilisation. Richtig faszinierend, dass in der heutigen Zeit noch Leute in dieser kargen Gegend in dieser Höhe anzutreffen sind. Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung womit wir neben einer Besichtigung des Ortes eine etwas außerhalb liegende Gompa besichtigten.
Am Nächsten Tag ließen wir alsbald Phu hinter uns und wanderten zuerst durch eine tiefe Schlucht bis nach Kyang unserem Mittagsplatz. Dabei boten sich auch jede Menge ausgezeichnete Blicke auf die Annapurna II und IV. Nach dem Essen wandelte sich die Landschaft erstaunlich schnell von kargen Berghängen über wenige Laubbäume bis hin zu einem Kiefernwald. Das nächste Lager stand dann bei einer neu errichteten Lodge in Meta. In dieser Gegend ist es schon offensichtlich, dass der Tourismus durch die Errichtung von weiteren Lodgen angekurbelt werden soll. Am folgenden Tag gingen wir durch eine sehr dicht bewaldete Schlucht wo der Fluss teilweise dem Yukon ähnelte hinaus bis nach Koto (2640m) auf der klassischen Annapurnarunde, wo uns fast der Touristenschock traf. In 2 Minuten begegneten uns so viele Leute wie wir in den vergangen 3 Wochen in Summe getroffen hatten! Dann wanderten wir noch ein paar Meter weiter bis nach Tanchok zu unserem nächsten Lager. Am Sonntag wanderten wir über Darapani weiter nach Tal wo sich bereits sehr deutlich die Straßenbaufortschritte erkennen ließen. In Tal schlug auch das Wetter kurzfristig um und ein Sandsturm kam auf und die umliegenden Berge wurden etwas angezuckert. Doch bereits am nächsten Tag war der Spuck vorbei und wir gingen bei trockenem angenehm warmen Wetter hinaus nach Jagat dem Mittagsplatz und anschließend weiter bis nach Syange. Leider ist speziell hier der Straßenbau schon sehr weit fortgeschritten womit ein Mountainbike sicher das geeignetere Fortbewegungsmittel wäre. Das Camp in Syange stand direkt neben dem Fluss nach der großen Hängebrücke. Die letzte Tagesetappe führte uns wieder fast ohne Straßenberührung über Reisterassen zuerst nach Nagdi. Dort trainierten die einheimischen Kinder bereits eifrig für ein bevorstehendes Fußballspiel. Zum Schluss ging es noch flach weiter hinaus bis nach Bhulbule wo unsere Zelte bereits direkt neben dem Busparkplatz aufgebaut waren. Die Träger hatten ja etwas Vorsprung da sie den Weg über die Straße auf der gegenüberliegenden Talseite genommen hatten. Am Abend gab es nochmals ein ausgezeichnetes Abschlussessen von unserer Küchenmannschaft bevor wir bei einer Tombola noch Ausrüstungsgegenstände und das Trinkgeld verteilten. Am Mittwoch fuhren wir in aller Früh zuerst mit einem für uns alleine gecharterten Lokalbus in einer holprigen Fahrt bis nach Besisahar wo uns bereits der Bus unserer Agentur erwartete. Mit diesem Bus fuhren wir über Dumbre mit einem kleinen Mittagsstopp vor dem Anstieg zum Kathmandutal wieder retour nach Kathmandu. Erstaunlich in welch schlechtem Zustand die Straße speziell auf den letzten Kilometern vor Kathmandu ist. Da wir glücklicherweise in keinen Stau kamen waren wir dann nach insgesamt ca. 8,5Std Busfahrt wieder um 16:30Uhr im Hotel Shangri La. Den folgenden Tag nützte ich noch zuerst zur Besichtigung des Königspalastes bevor wir uns alle in Boudnath zum Momo-Essen trafen. Am Abend gab es noch ein Abschiedsessen in einem traditionell nepalischen Lokal wo man erstaunlicherweise nicht am Boden sitzen musste. Am letzten fuhr ich dann noch nach Bhaktapur. Nach der Besichtigung der Stadt mit den vielen Tempeln und des Marktes welcher in der ganzen Stadt auf Grund des bevorstehenden Festivals aufgebaut war folgte noch ein ausgiebiges Mittagessen am Hauptplatz am kleinen Tempel. Dabei konnte ich wunderbar das rege Treiben und den Handel am Platz unterhab beobachten. Neben Äpfeln, Mandarinen und allen Sorten von Gemüse wurde so ziemlich alles Brauchbare verkauft. Im Anschluss fuhr ich mit dem Taxi retour zum Hotel retour. Nach einer kurzen Wartezeit bei einem Cappuccino wurden wir auch schon zum Flughafen gebracht und nach dem üblichen Warten am Flughafen begann der lange Heimflug über Abu Dabi nach München.
Alles in Allem war diese Reise für mich eine der schönsten, abwechslungsreichsten, einsamsten und am besten organisierten die ich jemals gemacht habe! An Dieser Stelle auch nochmals Danke an Amical Alpin und Dominik Müller!
Andi Schinner
Zeitraum: 9.10. – 6.11.2010