Hochkönig, Östlicher Schoberkopf, „Feuerlilie“, VI 

Ich wollte Mittwochabend die DVT, in der Befürchtung, es wäre zu kalt, schon absagen.  Doch Hartmut hat so ein Argument gar nicht gelten lassen und so marschieren wir bereits um 7.00 Uhr bei

allerschönstem Sonnenaufgang dem Schoberkopf entgegen. Der Nebel wabbelt noch im Tal herum, eine hellweiße Mondscheibe wacht über dem Hochköniggipfel, urzeitlich dringt das Brüllen der brunftigen Hirsche zu uns herauf. Alle Gipfel tauchen in ein Orange, wie schon lange nicht mehr gesehen. Immer wieder müssen wir ergriffen stehen bleiben, fotografieren und einfach das Naturschauspiel auf uns einwirken lassen. Was haben wir doch für ein Glück, in einer so schönen Gegend leben zu dürfen!

Nachdem das Schauspiel zu Ende ist, holt uns die Realität ein. Gas geben, die Arbeit wartet nicht !

Nach 1 ½ Stunden können wir uns nach kurzem Suchen einbinden. Hartmut startet sogleich in wunderbare Wasserrillen. Natürlich ist die Tour hier am Wandfuß  des Schoberkopfes gesucht, aber es wäre Schade, wenn man diesen sehr schönen Fels nicht beklettern könnte. Ein Dank hierbei an den Herrn Kühberger. Die 2. SL mit VI besteht überwiegend aus Quergang, während die dritte SL herrlich in tiefen Rillen steil bergauf zieht. Nach Querung des Abstiegsbandes zieht noch einmal eine VI- Stelle knackig aufwärts, aber die gute Sicherung lässt keine Wünsche offen. Zum Schluss leitet eine Wasserrillenplatte vom Feinsten in Genusskletterei  zum Endpunkt der Tour. Schneller Abstieg zu den Rucksäcken und eine gute Stunde später sitzen wir schon wieder bei der Mitterfeldalm, natürlich bei Kaffee und Nussstangerl.

So kann der Tag beginnen. 

Walter​​​​​​​

Tourendatum: 23.9.2021