Hirschwieskopf, „Bombenfidel“, VII-/A0 ( VIII)

Meine erste Tour in diesem Jahr mit Peter sollte doch etwas Ordentliches sein, damit er sich nicht unterfordert fühlt. Die Hitze zwingt natürlich in die Nordseite. Die Bombenfidel ist von vor 11 Jahren noch gut in Erinnerung und bei schönen Touren lohnt es sich, ein zweites Mal hinzugehen.
Über einen teils sehr natürlichen Steig sind wir in gut 1 ½ Stunden beim Einstieg. Eine Linzer-Seilschaft müht sich schon 3-4 Seillängen vor uns den steilen Fels aufwärts. Na, hoffentlich gibt das keinen Stau. Ich starte und das ist gut so, denn die leichten Seillängen fallen somit immer auf mich und Peter kann sich austoben. Die erste 6er Länge ist die 2. Und ich habe hinten nach ganz schön zu tun, um nicht mit dem extrem rauen Fels Bekanntschaft zu machen. Peda! Ziag! Mit 3 Meter Schlappseil gehe ich nicht weiter. Endlich wird eingezogen und es geht weiter. Was soll ich sonst noch berichten, außer dass Peter die VIIIer Länge natürlich durchsteigt, dass der spektakuläre Rechtsquergang zum Glück im neuen Führer mit VII+ und nicht VII- angegeben wird( der hat sich auch wirklich so angefühlt), In der anschließenden Länge ich schon der Erschöpfung nahe war, aber 2 Müsliriegel mich retteten, dass wir die beiden Linzer nicht einholten und trotzdem nach 5 ½ Stunden uns ins Gipfelbuch als 90ste Seilschaft in insgesamt 15 Jahren eintragen durften. ( Bei unserer letzten Begehung waren wir die Nr. 28.)
Insgesamt empfand ich die Tour schwieriger als vor 11 Jahren, aber das Alter nagt gnadenlos.
An dem Abstieg hat sich in den letzten 11 Jahren auch nichts geändert. Steiler Pfad im Absturzgelände erfordert bei zunehmender Hitze nochmals Konzentration. Zum Glück gibt es aber einen Abschlussbach beim Auto, der die müden Knochen wieder aufrichtet.

Walter​​​​​​​​

Tourendatum: 1.8.2020