Kleiner Kaserer (3093) aus dem Kaserer Winkel

Am Dreikönigstag rollen wir, Robert W. und Kay H., früh zeitig in das hintere Schmirrntal. Schon länger hat es keinen ergiebigen Schneefall mehr gegeben, und die recht stabilen Verhältnisse lassen doch so manchen Frühjahrsklassiker zur Überlegung werden.
Im Morgenlicht geht es flach durch den Talgrund des Kaserer Winkels. Zunächst folgen wir noch einer Spur, welche dann aber zur Kleegrubenscharte zieht. Ab hier spuren wir selbst durch den im Schatten des Tagesziels gut konservierten Pulverschnee. Steil geht es auf einen Rücken und in kurzer Querung oberhalb eines Grabens in das sich zum Gipfel stetig aufsteilende Kar. Auch hier ist der Schnee brauchbar, und schnell gewinnen wir an Höhe. Über eine harte Schneeunterlage erreichen wir die ersten Felsen am Ausstieg. Ab hier stapfen wir mit den Ski am Rucksack zum Gipfelgrat, wo uns die bereits länger ersehnte Sonne empfängt. Während wir ruhig und allein am Gipfel sitzen, versammeln sich erste Tourengeher in der Höllscharte, aber ein Versuch über den Südgrat scheitert an der Überwächtung. Im Gipfelbuch ist zu vernehmen, dass scheinbar seit der letzten Besteigung durch Klubkamerad Andi S. Anfang Dezember keiner mehr auf den Gipfel gewesen ist.
Direkt neben dem Kreuz schnallen wir die Ski an und rutschen über den Grat zur Einfahrt in die Nordwand. Während die ersten Meter noch nicht sehr schwungvoll sind, finden sich bald mit lockeren Schnee gefüllte Mulden, bevor es endgültig im pulvrigen Schnee steil hinunter in den Talboden geht. Mit der Sonne im Rücken lassen wir es zurück zum Ausgangspunkt laufen.

Robert W., Kay H.

Tourendatum: 06.01.2020