Antersasc 2466m

Lawinenwarnstufe 4 nördlich vom Pustertal freut mich sehr, weil Andi deshalb ein schönes Dolomitenziel ausgesucht hat. Ich habe den Gerd motiviert, der zufällig ein paar Tage in Bruneck verbracht hat. Es ist wolkenlos. Wir starten erst um 10 im tiefverschneiten Campill, was uns auch das Spuren erspart. Vor uns sind zwei Grüppchen unterwegs. Es ist bitterkalt, ein Kühlschrank, aber bis zur Alm müssen wir ohne Sonne auskommen. Jetzt zweigt unsere Tour nach rechts während ich mich daran erinnere wie wir mit Viktor, links durch eine steile Rinne, die Puezspitze erklommen haben.
Unser Weg wird nun auch etwas steiler und unter dem letzten Baum sitzt eine der zwei Gruppen und bereitet sich für die Abfahrt vor. Sie haben sich nicht mehr um die Kante getraut. Aber man muss auch wissen was Andi weiss: es wird nach ein paar Metern sofort flach. Wir trauen uns der guten Spur der anderen Gruppe zu folgen und stehen nach ein paar Minuten endlich in der Sonne. Noch 300 Höhenmeter, viele Spitzkehren bis zum Gipfel, dann geniessen wir die prächtige Aussicht ohne Wind und mit Zelten.
Ein weiteres Glück ist die Abfahrt: wir dürfen heute verschiedenste Schneearten ausprobieren. Der schöne Gipfelhang fährt sich recht „schnittig“ und wir bemühen uns sehr, ordentliche Spuren für die Fotos zu ziehen. Später bringt eine harte Lawinenknolle Gerd aus dem Gleichgewicht aber nicht aus der Fassung. Im Wald gehts dann lockerer. Dafür gibt es nur äusserst beschränktes Platzangebot für den Schwungansatz und ich hätte beinahe noch ein Christbäumchen mit nach Hause genommen. Auf den letzten Wiesen schwingen wir entspannt zum Auto und freuen uns über die gelungene Weihnachtstour.
Olivia