Piz Ciavazes, Abramkante, V+ A0 (VII)

Das letzte Oktoberwochende verspricht nochmals feinstes Herbstwetter bei Sonne und überdurchschnittlichen Temperaturen. Beste Bedingungen also für die südseitig ausgerichteten Routen an der Ciavazes.
Ich treffe mich mit Robert an der Raststätte Brixen West, wo wir die Mädls verabschieden und gleich zum Sellapass durchstarten. Dort angekommen leiht die Zeit noch einen Macchiato bevor am Auto das Material aufgeteilt wird- Während wir den kurzen Zustieg hinaufeilen sehen wir noch eine Seilschaft gerade in der Schlüsselstelle der Abram – den Quergang unter dem Dach. Sie sollten aber bis zum Abstieg auch die einzigen bleiben.
Robert steigt ein und ich setze die Aufwärmung sogleich fort. Naja – warm genug ist es eigentlich, denn die Jacke steckt schon längst im Rucksack. Weiter geht’s mit zwei schönen 5er-Längen. Der Fels ist fest und es gilt ein wenig die nicht zu oft benutzten Griffe und Tritte zu finden. Der überwiegende Teil der durchwegs geschlagenen Haken macht einen guten Eindruck und hier und da sowie an den Ständen kann gutl ergänzt werden. Bald hängen wir auf der Schuppe vor der Querung. Nach 3-4 kraftigen Piazzügen steh ich auf dem abschüssigen Bandl und hangel mich sogleich zur Kante. Von da zieht es in feiner Kletterei an stets steilen, aber löchrigem Fels hinauf. Für zwei Seillängen geht es um die Kante in die Ostseite. Hier im Schatten merkt man die wahre Lufttemperatur. Aber zügiges Klettern hält die Komfortzone aufrecht und schon bald stehen wir am Gamsbandl.
Diesem folgen wir zügig über die gesamte Länge hinüber zum Abstieg bei den Sellatürmen, wo wir auf Martina und Walter treffen. Aber irgendwie treibt uns das im Auto gelagerte Bierchen zum rascheren Abstieg. Mit leicht geröteten Nacken sitzen wir auf der Ladekante und schauen auf die Abramführe im Herbstlcht zurück.

Kay​​​​​​

​​Tourendatum: 26.10.2019