Gosaukamm, Gr. Donnerkogel, „Gablonzerweg“, V+

Die nächste Hitzewelle erreicht langsam ihren Höhepunkt. Somit scheidet leider ein langer Zustieg aus und auch schattig soll die Tour sein. Meine jüngste Tochter Katrin erbarmt sich meiner und geht mit mir Klettern. Die liebe Ehefrau nehmen wir auch mit, damit sich Katrin beim Gondelfahren nicht so alleine fühlt. Um meinen Bewegungsdrang zu besänftigen, nehme ich die Strecke zu Fuß. Fast zeitgleich treffen wir uns wieder, Rucksäcke werden getauscht und der erste Steilhang in praller Morgensonne angegangen. Höre ich da ein Murren in den Reihen? Neiiiin, das waren die anderen.
Zum Glück kommen wir rasch auf die Westseite und hier ist es angenehm kühl. Gemütlich geht es in anregendem Wandern dem Ziel entgegen, welches wir nach einer Stunde schon erreichen. Ein wenig unübersichtlich die Wand, aber der Einstieg ist schon bald gefunden. Inzwischen zieht die Frau Gemahlin am Normalweg in Richtung Donnerkogel vorbei.
Nach kurzer Stärkung starte ich das Spiel. Die Schlüsselstelle ist auch schon gleich zu Beginn. Perfekt gesichert geht es über eine griffige Plattenstelle mit ev. Längenproblem aufwärts und endet in alpinem Blockgelände. Stand und Katrin darf nachkommen. Gerade wollte ich ihr erklären, wie man Haken am besten würgt, aber das ist nicht notwendig. Die Stelle meistert sie ohne Probleme. Die folgenden beiden Längen sind gemütlich im IV Grad. Und wie bitte? Die Tour ist schon wieder aus? Schade, jetzt wäre es gerade lustig geworden. Aber die Sonne kommt schon ums Eck und droht mit ihren Strahlen. Ich lasse Katrin in die SW-Schlucht ab, seile rasch nach und im Geschröff erreichen wir, mit den ersten Sonnenstrahlen, unsere Rucksäcke.
Rasch fertig getrunken und Petra nach, die am Rückweg vom Gipfel schon einen großen Vorsprung hat. Knapp vor der Breininghütte wartet sie auf uns, um gemeinsam einzukehren. Und das war ein Fehler. Wäre sie bloß gleich zur Seilbahn weitergelaufen. Noch nie habe ich so schlechte Kaspreßknödel mit teilerwärmtem Sauerkraut und Fertigbratensoße gegessen wie hier. Das Schiwasser war viel zu dick, dafür hat es auch 20 Minuten, bei fast keinen Gästen, zum Servieren gebraucht. Wahrscheinlich hat die Hitze das Wasser beim langsamen Servieren verdunsten lassen. Beschweren habe ich mich nicht getraut, denn die Kellnerin war derart grantig, dass sie mich Spargel wahrscheinlich auf der Stelle gefressen hätte. Da wir kein Trinkgeld gaben, gab es als Dank auch keine Verabschiedung. Es lebe die österreichische Gastlichkeit!!!!
Um die harten Knödel möglichst rasch zu verdauen, habe ich wieder den Fußweg gewählt und 20 Minuten später konnten wir uns in den Fluten des Gosausees abkühlen.
Walter
Tourendatum: 24.7.2019