Karwendel, Pleisenspitze, 2569m

Nach der letzten Tour gibt es nun kein Halten mehr. Dr Alpinrausch hat mich gepackt und eine Steigerung muss her. Da auch meine Martina im Auftrieb steckt, geht es am Freitag Abend nach Innsbruck und am Samstag um 5.00 Uhr weiter nach Scharnitz.
Die Raffelspitze wäre das Ziel. Die Räder werden ausgepackt und schon hat mein Bike einen Platten im Vorderrad. Doch nichts kann uns bremsen und so wird alle 200 m der Vorderreifen wieder aufgepumpt und beim Radeln so schnell als möglich getreten um vor dem nächsten Pumpen möglichst viele Meter geschafft zu haben. Abgelenkt durch den Platten, verpassen wir doch glatt die Abzweigung ins Karwendeltal. Schon will ich im Bereich einer mutmaßlichen Wildfütterung zum richtigen Weg querfeldein marschieren, kommt uns doch glatt ein Jäger mit dickem Auto entgegen. Wirklich ungewöhnlich freundlich rät er von unserem Vorhaben ab und empfiehlt doch den Weg auf die Pleisenspitz. Naja, mit meiner Tochter möchte ich jetzt nicht unbedingt unvorhersehbare Abenteuer heraufbeschwören und so gehen wir halt auf die Pleisen. Ewig geht der Weg zur Hütte, aber mit vielen Erzählungen vergeht die Zeit fast wie im Flug. Bei der Hütte werden schnell die Schokoladedepots aufgefüllt und in angenehmer Spur schlendern wir weiter aufwärts. 2 Schneehühner kreuzen unseren Weg. Doch sie dürften uns auf Grund intensiven Balzens nicht bemerken.
Der Schlusshang zieht sich ein wenig und im Talblick erkennen wir doch zahlreiche Verfolger. Völlig egal. Es ist derartig schön hier, dass alles andere nur noch eine Nebensache darstellt. Knapp unter dem Gipfel werden die Schi deponiert und nach kurzem Gestapfe dürfen wir uns zum Gipfel gratulieren. Sehnsüchtig sehe ich unser geplantes Ziel. Menschenleer. Unser Gipfel wird allerdings immer voller, sodass wir eine Standortverlegung bevorzugen. Kurze Schiabfahrt und wir können an einer aperen Stelle mit etlichen Anderen auf das Auffirnen warten. Nach ca 20 Minuten hat es für mich lange genug aufgefirnt und wir treten die Talfahrt an. Bis auf wenige Stellen hat es inzwischen wirklichen Seidenfirn und mit höchstem Genuss erreichen wir die Pleisenhütte. Nochmals Pause, damit der Forstweg auffirnt und es geht nun nahezu perfekt zu unseren Rädern. Diesmal muss ich nur 2 mal Aufpumpen, denn bergab geht es doch schneller.
Eine Einladung der Schwiegermutter in Mittenwald zum Schnitzelessen rundet die Tour ideal ab.
Walter
Tourendatum: 23.3.2019