Hochkönig, Torsäule, „Golden Ladies“, VII

Diesmal sind wir zu viert unterwegs. Peter will mal wieder etwas Schwereres klettern und stürzt sich mit Robert Priewasser in die „Zeit zum Atmen“ (VIII). Da ich heuer einfach nicht in Form kommen will, erbarmt sich Renate meiner und klettert mit mir die „Golden Ladies“. Die wird ja wohl passen. Ich kenne die Tour bereits mehrfach und bin sie auch schon als DVT um sieben Uhr in der Früh, schnell vor der Arbeit, raufgelaufen. Vor dem Genuss steht allerdings der Schweiß und wir gehen, nicht übertrieben schnell, in 1 ¾ Stunden zur Toräule. Das Farbenspiel ist, wie erwartet, grandios, leider hört man keine Hirsche röhren. Wir sind wahrscheinlich zu spät dran.
Um 11 Uhr können wir dann starten. Obwohl der Torsäulenfels sehr rau ist, wirkt er dennoch ungewohnt. Sehr selten war ich in den letzten 3 Jahren hier heroben. Als gut gesicherte Tour, sind die Bohrhaken doch ordentlich weit auseinander. Jammern nützt nichts. Ran an den Speck.
Nicht gerade schnell arbeiten wir uns höher und prompt verirren wir uns in dem Bohrhakengewirr. Plötzlich stehen wir in der „Asterix und Obelix“. Weit rechts sehe ich unsere Bohrhaken. Na, dann! Nichts wie rüber. Mit fast genau 60 Meter erreiche ich den Stand vor der Schlüsselstelle. Durch einen Griffausbruch wurde die Stelle auf VII aufgewertet. Ein wenig probiert und schon geht’s. die restliche SL mit VI-VI+ wirkt da doch deutlich anspruchsvoller. Jaja! Der schwächste Muskel im Körper ist das Hirn. Renate führt dann noch eine Genusswasserrille und die Tour ist geschafft.
Ein strenger Föhnwind empfängt uns. Somit geht es rasch über den Gipfel zum Abstieg und eine knappe halbe Stunde später können wir auch schon Peter und Robert in ihrer Ausstiegslänge beobachten. Renate hat aber noch nicht genug und so geht es zur 2. Tour. Der „Nebeltanz“, VI+, wär noch was. Doch leider sind wir zu langsam, oder die Tage schon zu kurz. Nach der 2. SL wird uns klar, dass ein Rückzug Sinn macht. Noch dazu, wo Peter und Robert bereits bei den Rucksäcken im Schatten warten und zittern. Es dauert nicht lange und wir können gemeinsam der Mitterfeldalm zustreben. Doch auch hier hält uns die herbstliche Frische nicht lang und nach Kaspreßknödelsuppe, Bier, Kaffee und Nussstangerl geht es befriedigt dem Auto entgegen.
Walter
13.10.2018