Tennengebirge, Hiefler, „Momenterl“, VII/VII+

Peter muss noch für den Urlaub packen, ich muss am späten Nachmittag zu einer Grillfeier und am Nachmittag soll es gewittern. Also muss etwas kurze her. Nach langem Internetstöbern finde ich bei den „Tennengauclimbers“ eine frisch sanierte Precht-Tour. „Momenterl“ am Hiefler soll die wahre Freude sein. Gesagt – Getan und nach 1 ¼ Stunden stehen wir am Einstieg. Ein vorbeikommender junger Wilder meint noch: „Schade, dass der alpine Meilenstein so stark saniert wurde.“ Bei uns Alten ist der Drang zum Heroismus bereits deutlich geringer und wir freuen uns über jeden Bohrhaken. Zum Glück gibt es wirklich genug, denn bereits die erste Länge mit VI fordert von mir vollen Einsatz. Wie man diese Platte mit nur einer Sanduhrschlinge und einem Normalhaken auf gut 30 m klettern kann, ist mir ein Rätsel. Aber offensichtlich konnte man. Albert war einfach eine Klasse für sich. Vom Anfang bis zum Ende ist die Tour anspruchsvoll und die Schlüsselstelle mit VII/VII+ fordert auch Peters Spürsinn. Hinten nach wollte ich schon fast ins geliebte Schlingerl greifen, aber wie durch ein Wunder halte ich an einem Mikrogriff, rechter Fuß ausgespreizt und ich stehe stabil. Ein kleiner Juchizer und ich kann Peter am Stand bedrängen. Auch die letzten beiden Längen mit VI+ und VI verlangen Kraft und Technik und am Ende der Tour sind wir uns beide einig: man dürfte ruhig einen halben Grad dazu geben.
Nach rascher Abseilfahrt kann ich beim Rucksack 2 mal danken: 1. Albert Precht und Robert Jölli für die tolle Linie und den Tennengau Climbers für ihr Posting, denn sonst wären wir nicht hier gewesen.

Da sich die Touren um die Werfenerhütte auch für DVTs eignen, bin ich am folgenden Donnerstag mit Hüttenwirt Gerhard um 7.20 Uhr am großen Fieberhorn O-Seite den „Schroa“, ebenfalls von Precht und ebenfalls gut saniert, geklettert. Nach der Thronleiter noch ca. 5 Minuten aufwärts und den Plattenschuss, am höchsten Punkt des Schotterfeldes, den Bohrhaken folgend, hinauf. 6 SL mit Schwierigkeit bis VI+ und man darf auch hier konzentriert klettern. Abstieg fußläufig mit Ausblick auf das schöne Tennengebirgsplateau. Mangels fehlender Kamera gibt es hiervon leider keine Fotos

Walter​​​​​​​​

Tourendatum: 14.7.2018