Untersberg, „Superkombination“, VII+ ( VII/ Ao)
Endlich, endlich passt alles und ich kann mit Peter wieder einmal eine schöne Klettertour absolvieren. Die „Superkombination“ durfte ich zwar schon vor 1 Jahr genießen, aber auf Grund der schönen Zentrallängen muss ich diese Tour auch Peter zeigen. Der hat sich zwar am Vortag beim Training ganz schön ausgepowert, aber VII+ ist für ihn auch mit lahmen Unterarmen kein Problem.
Ganz ungewohnt ist allerhand Klettervolk so unterwegs. Im Schimkepfeiler müht sich eine Dreierseilschaft aufwärts, eine 2. Seilschaft ist in unserer Tour, doch schon so weit oben, dass sie uns nicht berührt. Zur Kletterei gibt es nicht viel zu berichten, nur, dass es 15 SL sind, welche man aber teilweise zusammenhängen kann und eben die wunderschöne Lochwand im Zentralteil. Die hat mir dann doch einen kleinen Juchizer entlockt. Man gelangt dann über die „50+“ zum gemeinsamen Stand des Schimkepfeilers und hier treffen wir nun auf die Dreierseilschaft. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine geführte Tour handelt. Die Gäste sind ja ganz nett, aber ihr Bergadolf wirkt etwas nervös, als wir zu nahe aufrücken. Am nächsten Stand verwehrt er mir bei ihnen am Stand miteinzuhängen. ( 2 dicke Bohrhaken mit Kette sind für 3 Leute dann doch etwas zu viel !) Als gutmütiger Mensch mache ich 5 Meter unter ihnen Stand. Peter rückt dann wieder nach und als er ihren Standplatz erreicht, brüllt der bayrische Don Juan: „ das kann es nun aber nicht sein!!“. Poah! Uns drückt es den Angstschweiß auf die Stirn J und urplötzlich ist die lockere Stimmung mit den Gästen verschwunden. Peter klettert trotz Einschüchterungsversuchen dicht hinter dem weiblichen Gast nach, denn Östrogen zieht ihn magisch an. Ich höre nur von weit oben, dass jeglicher Versuch eines Alpinflirtes im Keim erstickt wird. Armer Peter! Knapp nach den Dreien erreichen auch wir den Gipfel und außer einem kurzem Berg heil helfen wir alle mit, die stille der Berge zu erhalten. Peter meint dann nur: „Bergführer sind die Taxifahrer des Alpinismus. Sie glauben, ihr Arbeitsplatz gehört nur ihnen.“ Um die Ruhe am Berg nicht zu stören haben wir dieses Zitat nicht weiter diskutiert und sind über den Grubenpfad rasch talwärts geeilt.
Trotz der bitteren Einlage war es ein super Tag und ich hoffe, es geht nach Peters Kalymnosaufenthalt so locker weiter.
Walter
Tourendatum: 26.5.2018