Tennengebirge, Hochkarfelderkopf, 2219m

Wer sagt da, die Sommerzeitumstellung würde den Biorhythmus negativ beeinflussen! Um Punkt 5.00 Sommerzeit wache ich sogar ohne Wecker auf, das Frühstück schmeckt wie immer ( ich kann allerdings auch um Mitternacht mit Appetit frühstücken), rein das Zeug ins Auto und bei Dämmerlicht geht es vertraut die ersten steilen Wiesen bergan. Perfekter harter Firn präsentiert sich da. Leider sind die Harscheisen zu Hause geblieben, aber es geht auch so. Die Spuren vom Vortag ( natürlich waren es keine Frühaufsteher und pflügten in den schönen Firn einen wahren Kartoffelacker) stören teilweise gewaltig. Es müssen geschätzte 50 Leute gewesen sein, denn es findet sich fast kein unberührtes Fleckchen. Durch allerlei Waldlichtungen plage ich mich aufwärts bis endlich, bei der bekannten Jagdhütte, die Bäume den Blick auf das Tagesziel frei geben und die Sonne färbt alles in ein wunderschönes Orange. Die angelegte Spur ist wegen Vereisung nicht zu gebrauchen, ist aber egal, denn der Schnee trägt auch hier noch. Ab dem Schlusskarr folgt dann feiner Pulver, doch leider ist auch hier bereits fast alles befahren. Das müssen ja Massen gewesen sein! Hurtig geht es dem Gipfelkreuz zu. Das Panorama wie immer großartig. Um 8.15 Uhr schlage ich an. Kurz etwas getrunken, die Felle herunter gerissen und schon geht es wieder an die Abfahrt. Wie üblich habe ich wenig Zeit, denn die Palmsonntagmesse beginnt in Salzburg um 10.00 Uhr. Die Abfahrtsbedingungen lassen keinen Geschwindigkeitsrausch aufkommen, denn der vereiste Kartoffelacker will sobald in der Früh noch nicht wirklich weich werden. Zu allem Glück erwische ich auch noch die falsche Waldschneise und kämpfe mich zwischen 2-3 Meter hohen Jungtannen abwärts. Um 9.05 Uhr erreiche ich mein Fahrzeug und räume unter den Augen der verblüfften Kartoffelackerschitourengeher meine Ausrüstung ein. Um 9.55 Uhr unter die Dusche und um 10.05 beim Hosanna!
Alles eine Frage des Timings! Amen!

Walter​​​​​​​​​

Tourendatum: 25.3.2018