Hagengebirge, Schneibstein 2276m

Meine Zehen sind nach den Erfrierungen von vor 1 Woche auf der Schöntalspitze noch immer ganz taub. So ein Mist! Strahlender Himmel, aber eisige Kälte fürs Wochenende. Keine Gnade für die Zehen. Sie müssen einfach dran glauben.
Mit Peter geht es die Rossfeldstraße nach Hinterbrand. Trotz Minus 15 Grad stehen doch schon einige Autos da. Plaudernd schlurfen wird den Forstweg in Richtung Jennerbahn-Mittelstation entlang. Hier wird kräftig umgebaut und dementsprechend sieht auch der Weg aus. Dafür ist die Abfahrtspiste nun naturbelassen, was hier auch sehr selten vorkommt. Irgendwie kommt uns das ganze hier gar nicht so kalt vor und nach gut einer Stunde gelangen wir zum Stahl-Haus. Der Frost nimmt jetzt aber deutlich zu. Es geht im Schatten dem Schneibstein entgegen. Eine leichte Brise verschärft die Kälte und wir legen uns das gesamte Gewand, inklusive Sturmmützen an. Allerdings bedeckt diese meinen Mund und ich bekomme beinahe eine CO2-Narkose. Knapp unter dem Gipfel muss ich mir die Maske vom Gesicht reißen, um nicht zu ersticken. Lieber Frostbeulen, als einen Erstickungsanfall.
Am unspektakulären Gipfel angekommen zeigt sich uns ein Nebeldrama auf den umliegenden Bergen. Nur wir sind davon verschont. Trotz Kälte muss gejausnet werden, sonst hätte die Tour keinen Sinn gehabt. Doch dann ist es an der Zeit, den Rückzug anzutreten. Leichter Plattenpulver bringt uns, bis auf einen ordentlichen Steinkontakt mit fast Überschlag, genussvoll talwärts. Am letzten Forstweg können dann noch die Kanten geschärft werden und bei der Zehenkontrolle beim Auto ist nur das Großzehenspitzchen weiß. Damit kann man leben!
Walter
Tourendatum: 25.2.2018