Kluppen (2940 m)

Es war einmal: Eis in der Schlucht, Wolken in der Wand und dann der Verhauer in Richtung Kraxentrager Nordwand… aber heut sollt alles anders werden.

Mel, Robert und ich starten den zweiten Versuch. Kurz sorgt der jüngste Felssturz im Vals noch für Zweifel an der Erreichbarkeit des Ausgangspunktes, aber eine winterliche Umgehung nach Innervals ist eingerichtet. Wir starten im Hochnebel, dem wir aber bald entsteigen. In fein griffigem Pulver und nur von wenigen Lawinenknollen gestört geht es ohne auch nur einmal abzuschnallen in stetigen Spitzkehren durch die steile Schlucht bis zum Ausstieg auf den Sommerweg. Als wir die weiten Almflächen betreten, grüßt uns aus der Ferne die Sonne von den Hängen – wir sollten noch bis kurz vor der Scharte im Schatten bleiben. Vielleicht auch gut so, denn über der Inversion ist es nicht gerade kalt, der Schnee nordseitig aber noch fein pulvrig. In weiten Kehren geht es dem Kar unterhalb des Gipfels entgegen und durch dieses zum Schluss noch nett steil auf dem Kamm. Von hier ist der Weg direkt am Grat bis zum Gipfel recht ausgesetzt. Der Schnee ist aber gut zu stapfen und mit den Steigeisen an den Schuhen sind wir auch rasch am Gipfelkreuz. Der Ausblick ist gewaltig. Ganz allein stehen wir am Gipfel und wir freuen uns weit über dem Hochnebel die Sonne zu genießen.

Bis zur Scharte gingen an diesem Tag noch drei weitere Tourengeher. Dankenswerter Weise kannte einer von Ihnen die direkte Abfahrt durch die Nordflanken des Kluppen. Seinen Spuren folgend geht es in lockerem Pulver auf fester Unterlage durch schmale und weite Rinnen direkt hinunter zur Zeischalm. Was für eine Freude! Und der steile Graben hinab ins Tal ist dann noch für die Ausdauer in den Oberschenkeln. Unsere leere Speicher füllen wir dann bei gschmackigen Burgern und sensationellen Blaubeerschmarrn im Gasthof Wolf auf.

Kay

Tourendatum: 25.02.2018