Goldberggruppe, Hahnbalzköpfl, 1862m, Anthaupten, 1924m

Lange hat es gedauert, bis ich endlich mit Aschaber Andreas zu einer gemeinsamen Tour komme. Da ich die Silvestertour schwänzte, hat er mich freundlicher Weise zu einer Ersatztour eingeladen. Noch erfreulicher ist der Umstand, dass er die weite Anreise nach Embach nicht scheute. Nach mehreren Navigationsirrläufern trafen wir uns schließlich am Sammelparkplatz vor der Auffahrt nach Embach. Die Schneekettenpflicht ist für uns kein wirkliches Hindernis und schon bald dürfen wir nach Einverständnis des Pizzeriabesitzers vor seinem Haus parken und durch seinen Garten zu unserer Tour aufbrechen.

Zuerst geht es im Nebel entlang eines Schleppliftes. Ab ca. der Hälfte des Liftes zweigen wir von der üblichen Aufstiegsroute zum Anthaupten nach Osten ab und ziehen unsere Spur ins Teufenbachtal. Fast eine Ewigkeit zieht sich die Forststrasse bei gut durchfeuchtetem Schnee dahin. Aber so kann uns wenigstens keine Lawine erwischen und es bleibt ausgiebig Gelegenheit sich gegenseitig näher kennen zu lernen. Interessant. Es gibt Menschen, die man erst 2-3 x gesehen hat und trotzdem gibt es ein Gefühl der Vertrautheit. Und da wir beide offensichtlich gerne Reden, vergeht die Forststraßenzeit dann doch fast zu schnell.

Nach der Maschlalm wenden wir uns dann nach Osten und spazieren über eine alte, teilverschneite Spur in Richtung Hahnbalzköpfl. Angenehme Temperaturen, nur am Gipfel weht eine leichte, kühle Brise. Eine kurze Jause, denn die bereitstehende Bank muss schließlich verwendet werden und schon bald schwingen wir im gar nicht so schlechtem Wasserpulver wieder zurück zur Maschlalm. Erneutes Anfellen und nun geht es nach Westen zum Anthaupten. Über eine lawinensichere Spur sind wir uns sofort einig und abwechselnd spuren wir über unberührte Hänge aufwärts. Manchmal müssen wir stehen bleiben, denn es gibt derart viel zu erzählen, dass der Sauerstoff im Blut für Beine und Zunge nicht ausreicht. Irgendwann sind wir dann doch am Gipfel. Der Himmel hat sich inzwischen überzogen. Einen Rauriser treffen wir am Gipfel und siehe da, auch der ist nicht redefaul und es kommt direkt Stimmung auf. Zum Glück haben wir den Einheimischen getroffen, denn so müssen wir uns nicht durch die unverspurten Waldschneißen talwärts suchen.

Um halb fünf treffen wir schließlich beim Auto ein und lassen den gelungenen Schitag bei Apfelsaft und Kaffee in Taxenbach ausklingen. Pläne für neue Touren wurden schon gescmiedet, denn eines ist klar: es gibt noch viel zu erzählen.

Walter

Tourendatum: 5.1.2018