Untersberg, „Kreuzfidel“, VII+ ( VII-/Ao)

Nach dem alpinen Intermezzo am Sellajoch benötige ich für mein seelisches Gleichgewicht eine Plaisirtour am Untersberg. Gert hat auch kurzfristig Zeit und so treffen wir uns bei der Seilbahn. Stress kommt auf, als unmittelbar nach uns ein Reisebus, voll mit mutmaßlich osteuropäischen Gästen, einparkt. Zum Glück können wir uns gerade noch vor ihnen in die Kassa drängen, sonst wäre die erste Gondel futsch.
Vom Ausstieg dauert es ganze 10 Minuten bis zum Rucksackdepot und nach 2 langen Abseilern können wir zu unserem Einstieg queren. Die erste Länge ist noch ein wenig nass, aber der raue Fels gleicht den Reibungsverlust aus. Wirklich schöne, sehr gut gesicherte Kletterei. Die beiden VII- Längen fordern Einsatz, sind aber ganz gut zu bewältigen. Nur der VII+ Überhang wehrt sich gehörig, sodass doch das eine oder andere Schlingerl gewürgt werden muss. Stört nicht wirklich, denn die letzten VII- Meter sind wieder ein Traum. Zusammengekittetes Gestein! Man denkt, man reißt jeden einzelnen aus der Wand, aber wie durch ein Wunder hält alles. Hey! Da lacht das Herz.
Wieder zurück am Rucksackdepot genießen wir in der versteckten Senke noch die Ruhe in die Spätsommersonne bevor es zurück zur Seilbahn und damit zur Zivilisation mit allem was dazu gehört.
Aber irgendwie doch ganz schön bequem!
Walter
Tourendatum: 8.9.2017