DOLOMITEN und KÖGL

Habe letztes Wochenende mit Erich eine weitere Dolomitenfahrt unternommen. Samstag starteten wir bereits vor 6 um dem üblichen Wochenendstau auszuweichen. Ausserdem genehmigten wir uns ein gemütliches Frühstück mit Cappuccino und Brioche im Gadertal, während ich mir die Tour des Tages aussuchen durfte. Sie führte uns auf den Passo Giau, genauer auf die Lastoni di Formin Westwand. Unser ehrgeiziges Ziel war dann die „Zeper“ am markanten Westpfeiler mit 12 Seillängen, mehrere davon im 6.Grad. Einziger Planungsfehler war die Ausrichtung und so sehnten wir uns nach kurzer Zeit nach sonnenbeschienenem Fels, der immer einige Meter rechts von den Standplätzen zu sehen war. Trotzdem war es eine tolle begeisternde Tour, mit Quergängen, Kaminen und Varianten gewürzt. Etwas Nervosität kam auf als uns nachmittags einige Regentropfen erreichten, aber wir wurden verschont. Erich kletterte souverän die letzte und zugleich Schlüssellänge und ich rettete mich hinten nach, nicht besonders elegant, mit klammen Fingern und Zehen von einem Haken zum nächsten. Der Hängestand davor war alles andere als gemütlich. Doch kurz darauf genossen wir am Gipfelplateau die Sonne, die Aussicht und eine gute Jause. Ein besonderes Highlight waren am späten Abend die vielen Sternschnuppen und die Milchstrasse, die von der Passhöhe aus wunderschön zu beobachten waren.
Am nächsten Tag fuhren wir zum Misurinasee und wanderten Richtung Fonda-Savia Hütte. Dort kletterten wir die Südwestkante „Valleferro“ 5- auf den Torre Wundt. Eine richtige Plaisirtour mit zementierten Ringen am Stand und immer neugierigem Publikum vom Wanderweg und der Nachbartour. Der Abstieg mit Abseilern und gerölligem 2er Gelände war für viele mehr Herausforderung als die Kletterei. „dov’e la via di calata??“ tönte es durch die Wand. Zum Abschluss dieses herrlichen Wochenendes gabs Bier und Kaiserschmarrn (..es passt wirklich zusammen) auf der Hütte.
Am Feiertag gings noch mit Georg in die Kögel wo wir den Gebhartsweg IV+ auf den Steingrubenkogel kletterten. Das Topo aus „bergsteigen.com“ stimmt recht genau und so fand ich die gebohrten Standplätze sofort. Die Tour endet ein Stück unterhalb des Gipfels und weil wir beide noch nie oben waren querten wir in bestem Köglbruch zum Klettersteig und waren in Kürze am höchsten Punkt. Man könnte auch so im 5.Grad direkt zum Gipfel klettern aber das wusste ich vorher nicht. Später auf der Adolf Pichler Hütte trafen wir noch zwei nette Überraschungsgäste und verhockten uns in lustiger Runde bis spät abends.
Olivia
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