Tennengebirge, Bratschenkopf Südgipfel, „Burgblick“, VII-

Nach dem Urlaub müssen die steifen Glieder wieder etwas durchgebogen werden und was hilft da besser, als eine Klettertour.

Der Burgblick aus Kühbergers Schmankerlkabinet kommt uns da gerade recht. Mit dem nicht zu langen Zustieg von knapp 1 ½ Stunden ist auch Peter zufrieden und das zunehmend sich verschmälernde Zustiegssteiglein gibt dem Ganzen einen Hauch von Ursprünglichkeit. Kein Mensch am Weg, herrlich.

In der Zustiegsschlucht wären wir dann fast in die falsche Tour eingestiegen, aber der Instinkt brachte uns dann doch am Schluchtende auf den richtigen Weg. Peter entscheidet sich natürlich sofort für die schwierigerere Einstiegsvariante. Etwas feucht, dafür aber auch etwas brüchig geht es sofort mit VII- los. Für Peter kein Problem und je höher wir kommen, desto besser wird der Fels. Steile Wandkletterei wechselt mit Wasserrillenplatten und das ganz sehr gut gesichert. Für die empfohlenen Stopper und Friends finden wir keinen Platz mehr, ist auch nicht sinnvoll, denn, wenn man bei den 14 SL auch noch zum Sicherungssuchen beginnt, wird die Zeit knapp.

Nach 9 SL begrüßt uns die Sonne. Poah, die heizt ordentlich ein, aber zum Glück kühlt uns, ab und zu, ein Thermikwindchen ab und somit ist die Sache erträglich. Immer wieder ist die Kletterei durch eine schwerere Stelle gewürzt und so wird es nie langweilig. Nach 4 Stunden sind wir am Umkehrpunkt angelangt. Leider kein Gipfel, kein Wandbuch, nur ein unspektakuläres Ende in den Schrofen. Deshalb lasse ich Peter auch sofort wieder ab, denn der Abstieg geht leider nur durch Abseilen. Ohne einen einzigen Verhänger erreichen wir nach 1 ½ Stunden wieder unsere Rucksäcke und schwanken von der Hitze etwas ermüdet talwärts. Beim Blick zurück zeigt sich die ordentliche Wand, aber sie verschwindet in den gewaltigen Südabstürzen des Tennengebirges.

Fazit: gutmütige Klettertour, die aber stabile Verhältnisse und flüssiges Klettern verlangt.

Walter

Tourendatum: 15.8.2017