Grossglockner Stüdlgrat

Nach dem tollen Bericht von Walter und Kay aus dem Wilden Kaiser zu schliessen, scheinen Salzburg/Tirol Seilschaften besonders gut zu harmonieren. Also mache ich mich Sonntag abend auf in den Pinzgau, um Montag früh mit Gerd Richtung Kals zu starten. Bei Tagesanbruch schieben wir bereits unsere Räder Richtung Lucknerhütte und gemütlich, aber stetig, wandern wir zur Stüdlhütte. Dort sind bereits einige Seilschaften unterwegs zum gleichen Ziel. Wir überholen ein eigenartiges deutsches Paar und werden selber von einem jungen Tiroler Einzelgänger überholt. Dann können wir die ganze Tour alleine klettern und stehen später sogar kurzzeitig allein am Gipfel. Durch das schlechte Wetter vom Wochenende ist etwas Neuschnee und Graupel in der Tour, aber Steigeisen haben wir nicht gebraucht. Nur die Handschuhe habe ich nie ausgezogen, so kalt war es. Wir gehen diesmal meist gleichzeitig mit T-blocs was uns viel Zeit spart. Am Gipfel ist es dann fein warm und wir geniessen bestes Wetter und Aussicht. Hinunter geht es flott und ohne Sicherung, nur am Übergang zum Kleinglockner will Gerd eine vermeintliche Kamera aus der Rinne bergen. Ich lasse ihn hinunter und stolz kämpft er sich mit der Beute, einer kaputten Stirnlampe, schnaufend wieder herauf. Es folgt der übliche Stau am Leitl und danach können wir gemütlich über die Adlersruhe den direkten Gletscherweg auf der orografisch linken Talseite zurück zur Lucknerhütte wandern. Ich spüre ja noch den Grundschartner in den Beinen und bin froh als wir endlich die Räder erreichen. Die zahlen sich wie immer voll aus: in ca 6 Minuten sind wir beim Auto zurück und schlagen ein auf einen perfekten Tag.

Olivia