Großer Löffler – Greizer Hütte

Unter dem Motto Salzburg meets Tirol trafen sich ein Pinzgauer und eine Inntalerin am Dienstag im Zillertal. Der Plan war zwei Nächte im Winterraum der Greizer Hütte zu verbringen und dementsprechend schwer waren unsere Rucksäcke als wir das Floitental bis zur Materialseilbahn hineinradelten.

Dort beschlossen wir nicht zu Fuss dem Sommerweg zu folgen sondern endlich den Rücken von Schi und Schuhen zu erlösen. Gemütlich wanderten wir auf Lawinenschnee den Talboden entlang in der Hoffnung sobald als möglich links zur lange schon sichtbaren Hütte aufzusteigen. Die Hütte lag dann schon weit hinter uns und immer noch kein Schnee in Sicht. So endeten wir mit etlichen zusätzlichen Höhenmetern, die Schi wieder am Buckel, einen steilen Moränenrücken hinaufkämpfend, bis wir endlich zur ersehnten Unterkunft abfahren konnten. Niemand da! Aber ein geräumiges eigenes Winterhaus, einen Ofen und genügend Holz, sogar elektrisches Licht durch eine kleine Solaranlage gab es. Welch unerwarteter Luxus. Am nächsten Morgen starteten wir um halb 6 Richtung Löffler. Es war zu warm und hatte leider nicht gefroren. Endlich dann am Gletscherbeginn fanden wir einen meistens tragfähigen Harschdeckel vor. Weiter oben wurde dieser so hart, dass ich gerne die Harscheisen benutzte. Der arme Gerd hatte keine für seine neue Bindung und musste, ob der nicht unbeträchtlichen Steilheit, bald zu Fuss gehen. Leider brach er oft durch den Deckel und fand dabei glücklicherweise keine Spalte…Endlich am Gipfel genossen wir ein umwerfendes Panorama, besonders der Schwarzenstein und der grosse Mörchner glänzten mit ihren weiten Gletscherflächen. Nur nach Süden breitete sich eine geschlossene Wolkendecke aus die langsam über den Hauptkamm schwappte. Aus allen Südhängen rumpelten bereits Lawinen hinunter. Also machten wir uns fertig und fuhren, ähh ratterten, vom Gipfel weg hinunter. Ab dem Tribbachsattel gab es zur Belohnung besten Firn, bevor uns am Grießfeld bruchähnliches Zeug die Schi partout in eine andere Richtung lenken wollte. Da war der Sumpf rund um die Hütte schon wieder genussvoll. Leider waren die Gipfel bereits mittags in Wolken gehüllt und wir beschlossen nach ausgiebiger Jause doch noch am selben Tag die Heimfahrt anzutreten. Beeindruckt fuhren wir später im Tal an einem riesigen Lawinenkegel vorbei der am Tag zuvor noch nicht dagewesen war. Die Lawine kam direkt aus dem Graben der Mörchenscharte, der Übergang zur Berliner Hütte. Nach zwanzigminütigem Höllenritt am Bike, die Bremsen sind wohl nicht für so ein Gewicht ausgelegt, kamen wir wohlbehalten am Parkplatz an, ohne auch nur einen Menschen getroffen zu haben. Falsch, ich vergass den Zillertaler Baggerfahrer den ich mit dem Radl fast übersehen hätte, und der uns nur mit offenem Mund hinterher schaute.
Tradizioneller Ausklang bei Kuchen ließ uns wieder in die Zivilisation zurückkehren.
Olivia