Botanik Gran Prix Genuss in voller Länge

Kay und mir juckten die Finger, sie lechzten nach Felskontakt. Der Wetterbericht versprach uns 17 Grad bei wolkenlosen Himmel. Solch ein Tag will genützt sein mit etwas Längeren. Die Entscheidung fiel nicht schwer – der Botanik Gran Prix mit seinen 13 Seillängen und der Verlängerung, die einem zusätzlich 6 weitere Seillängen vergönnt, war ein ideales Ziel. Beim gemeinsamen Frühstück strichen unsere Blicke aus dem Küchenfenster über die Martinswand und wir versuchten zwischen Müsliflocken und vietnamesischen Kaffee den Routenverlauf auszumachen. Das Ende der 13 Seillängen war leicht zu erspähen denn der Markante „Waldtschopf“ in der Wand war nicht zu übersehen. Der Einstieg war leicht zu finden und schon bald schnurrte unser Seil zügig durch die Expressen. Die Route macht ihren Namen alle Ehre – ab und zu ist sogar ein beherzter Griff in die Vegetation von Nöten. Wir stiegen durch die von frühmorgentlichen Nebelschwaden umspülte Wand flott hinauf. Im oberen Teil begeistern uns die schönen von festen Fels geprägten Seillängen. Am Waldband legten wir eine kurze Trinkpause ein und alsbald schwangen wir uns die letzten 6 Seillängen, mit weit mehr Fels und weniger Grün als zuvor, empor. Der Ausstieg befindet sich am obersten Spitzl der Martinswand, womit der 600 Meter hohe Wanddurchstieg komplettiert wurde. Der Abstieg ist durch rote Punkte markiert. Er führte uns auf einen ausgetretenen Pfad gesäumt von blühende Erika kurz bergauf und dann nach links Richtung Tal. Die Abzweigung nach rechts in ein kleines verstecktes Tälchen sollte man nicht verpassen.

A. Aschaber