Kl. Fieberhorn, „Hörndldonner“, VII/Ao ( VIII) + „Hörndlblitz“, VI+

Die Klettertage für dieses Jahr sind gezählt und umso wichtiger ist es, jede Lücke zu nützen. Die angekündigte , nur wenige Meter dicke Hochnebeldecke ist doch deutlich dicker, aber zum Glück kommen wir am Ausgangspunkt über den Nebel. Strahlend blauer Himmel, bereits beim Auto angenehme Temperatur, fast leerer Parkplatz und eine christliche Zeit um 9.00 Uhr. Das sind die Dinge, die Peter freundlich stimmen.
Am Hörndldonner sind wir letzten Herbst auf Grund der niedrigen Temperaturen schon am Einstieg gescheitert. Diesmal schaut die Sachlage anders aus. Bei perfekten Bedingungen darf ich mich sogleich in die erste VI-Länge werfen. Kurzer Riß, dann elegante Reibungsplatten. Herrlich, wie die Schuhe halten. So geht es erst einmal 3 SL aufwärts. Die Absicherung lässt allerdings noch so den einen oder anderen Wunsch offen, aber stürzen wollen wir eh nicht. Nun geht es mit der 4. SL aber kräftiger dahin. Peter klettert souverän, allerdings benötigt er aber doch den einen oder anderen Rastpunkt. Nicht sonderlich störend. Mir geht es natürlich hinten nach schlechter und nach einem abschließenden Foothook stehe auch ich am Standplatz. Nun geht es in teilweise wunderschöner Platten und Rißkletterei weiter. Die letzte SL vom Donner wird von mir allerdings geschummelt, denn einen halben Meter links der Route geht es mit einem eleganten Ver an der VI+ Stelle vorbei. So etwas nennt man dann wohl gesuchte Meter.
Inzwischen hat uns ein eisiger Nordwind begrüßt. Zum Glück haben wir unsere Windjacken dabei und so können wir den Blitz ohne Frieren ruftänzeln. Allerdings wird das Tänzeln 2 bis 3 mal von knackigen Kletterstellen unterbrochen. Komisch, vor 20 Jahren habe ich mir hierbei nicht sonderlich viel gedacht, aber man wird halt nicht jünger. Trotzdem sind die beiden SL viel zu schnell vorbei und mit 2 mal Abseilen und Schrofenabstieg haben wir unsere Rucksäcke auch schon wieder erreicht. Eine Zeit lang bestaunen wir noch die wunderschöne Felsarena, bevor es mit schnellem Schritt talwärts geht.
Nach solchen Tagen sollte die Klettersaison noch lange dauern, aber die Kaltfront ist schon angekündigt.
Walter
Tourendatum: 1.11.2016