Hochkönig, Torsäule, „Nebeltanz“, VI+

Frühaufsteher sind rar geworden, weshalb auch Gert mit meinem Vorschlag , Abfahrt um 5.30, nichts anfangen kann. Eine Stunde später starten wir dann doch in Richtung Torsäule. Der Bursche legt ein ordentliches Tempo vor und so stehen wir bereits nach 1 ½ Stunden am Einstieg. Eine dichte Bewölkung mit Quellwolkenbildung lässt uns eher vorsichtig höher steigen. Hoffentlich bleibt es nur beim Nebeltanz und geht nicht über in den Regentanz der benachbarten Route. Aber mit jeder Seillänge bessert sich das Wetter. Die Tour selbst ist leider nur mittelschön. Die nicht allzu schwere Kletterei wechselt leider zu häufig mit auch brüchigen Passagen. Mein Glück besteht allerdings darin, dass Gert hier schon ewig nicht mehr klettern war und somit die „neuen“ Bohrhakentouren nicht kennt. Somit ist für ihn der Fels super und die Stimmung dementsprechend gut. Bereits um 13.00 Uhr sind wir auch schon wieder bei unseren Rucksäcken und bestaunen allerlei Kurioses in der Schluchtkante. Ein vor Angst weinendes Mädchen, das von ihren Eltern gnadenlos auf mittlerer Wandhöhe beschimpft wird, 2 Sachsen, die nach einer knappen ½ Stunden von den 11 SL bereits 20 Meter geschafft haben und bei unseren Rucksäcken eine Münchner Familie mit Teenager-Tochter, welche den gesamten Vormittag mit der Einstiegsuche verbrachten. Zugegeben, der ist auch schwierig zu finden, denn er liegt direkt am Hauptaufstiegsweg zum Hochköniggipfel. Ausgestattet mit Friends für einen Big-Wall , knappen kurzem Höschen bei doch sehr frischen Temperaturen und einem DINA-4 Topo in Klarsichthülle am Gurt hängend schließen sie sich den Sachsen an, die immerhin schon wieder 5 Meter hinter sich hatten. Bei diesen Szenarien beschließen wir den raschen Abstieg zu Mohnstangerl und Kaffee an der Mitterfeldalm.

Walter

Tourendatum: 9.9.2016