Hochkönig, Teufelskirchl 2588m , „Mammalucco“ VII

Alles nass in der Gebirgswelt. Da bleibt nur ein Ziel übrig: Hochkönig! Doch auch hier sind etliche Wände von Wasserstreifen verziert. Auch unser Ziel, das Teufelskirchl, weist im unteren Bereich feuchte Stellen auf, doch unser Einstieg scheint trocken.
Nach überraschend schnellem Zustieg beginnen wir unsere Tour mit der „Venusfalle“. An 2 jungen Tschechen die gerade in die „Das Leben ist schön“ einsteigen ziehen wir vorbei zum Schluchtende. Schon oft war ich in diesem Winkel und so ist das Finden des Einstieges kein Problem. Die ersten 4 SL überwinden elegant den Vorbau, allerdings kommt mir die 1. SL mit nur VI- jedesmal schwieriger vor. Auf einem Band queren wir sodann ca. 50 Meter zu unserem Ziel und hier steilt sich die Tour in perfektem Fels weiter auf. Teilweise senkrechter Fels mit super Griffen, dann wieder schwere Platten mit winzigen Tritten und Seitgriffelchen wechseln sich ab. Das Ganze ist zusätzlich super gesichert. Man könnte Jubeln.
In immer kürzeren Abständen werden wir von Hochkönig typischen Quellwolken eingenebelt. Somit wird das ganze sogar richtig stimmungsvoll. Nach weiteren 4 SL mündet unsere Tour in den „Direkten SO-Pfeiler“. Ein saniert, sanierter Precht-Klassiker, das heißt in der ersten SL ein Bohrhaken von bester Qualität, dann eine Sanduhrschlinge die vor lauter vergammelt nur noch sich selbst halten kann, ein wackliger, nur halb eingeschlagener Normalhaken und eine weitere Sanduhrschnur ( vielleicht ein Schuhband?) in einer 1 cm dicken Sanduhr. Und das Ganze im 6.Grad. Zum Glück ist der Fels perfekt, somit stört die Absicherung nicht sonderlich. Die 2. Länge führt zum Gipfel, ist sehr gut mit Bohrhaken gesichert und bietet nochmals genussvolle Kletterei in perfektem Fels. Was für eine schöne Kletterei. Ein Blick in die Platten des östlichen Schoberkopfes zeigt die beiden Tschechen noch weit unten, aber sie kämpfen sich durch.
2 maliges Abseilen und ein Schrofen abstieg bringt uns rasch zu den Rucksäcken und natürlich bald zu dem wohlverdienten Kaffee mit Nußstangerl auf der Mitterfeldalm.
Walter
Tourendatum: 14.8.2016