Reiteralpe, Hirscheck, „Reloaded“

Obwohl ich die Tour erst vor knapp einem Jahr geklettert bin, muss ich erneut in dieses Gemäuer. Hierfür gibt es 2 Gründe: 1. Möchte ich meinem Kollegen Gert die schöne Tour zeigen und 2. Ist sie ideal für so heiße Sommertage.

Gert ist ein Phänomen. Klettert ewig Nichts, aber der 6. Grad ist dennoch kein Problem für Ihn. Nur die Finger schmerzen auf Grund des sehr rauen Felses und den zarten Händen. Da wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben, gibt es viel zu erzählen und so ist der Zustieg wie im Flug vergangen. Am Rucksackdepot wird das Kletterzeug ohne Hektik rasch angelegt und der Einstieg bald gefunden. In Wechselführung ziehen wir aufwärts als wären wir schon immer gemeinsam unterwegs. Plötzlich sehen wir 3 SL vor uns eine 2. Seilschaft. Nur sehr langsam geht es bei ihnen voran. Als wir sie einholen kommen mir die beiden irgendwie bekannt vor. Ein Vater, der seinen Sohn zum Schulschwänzen animiert. Bemerkenswert nur, dass der Sohn erst 13 Jahre alt ist und seinen Vater durch die Tour zieht!

In diesem Fall wird natürlich von einer Anzeige bei der Schulbehörde Abstand genommen, insbesondere, da sie uns bereitwillig vor lassen.

Die letzten 4 SL sind rasch erledigt und die Sonne brennt uns nun unbarmherzig auf den Kopf. Kurzer Kampf durch die Latschen und nach 10 Minuten sind wir am Wartsteinband angelangt. Hier wurde inzwischen ein Zaun mit Tor und ein großes Schild mit: „Betreten verboten-Starkstromleitung-Lebensgefahr“ montiert. Der Zaun lässt sich gut übersteigen und vom Starkstrom haben wir weder was gesehen, geschweige denn gespürt. Allerdings gibt es auch keine Abstiegsalternative, außer man umrundet die halbe Reiteralpe und das wollten wir nun doch nicht.

Walter

Tourendatum: 24.6.2016