Super Giro Dolomiti 2016

Spät aber doch startete letztes Wochenende für mich die Rennsaison im wunderschönen Osttirol. Die langfristige als auch kurzfristige Wetterprognose versprach ein angenehm kühles Regenrennen bei dem wohl ein Schlauchboot hilfreicher als ein Rennrad gewesen wäre. Umso erstaunter war ich am Sonntag als ich bei fast wolkenlosem Wetter mit lediglich ein paar Restnebeln am Start stand. Die ersten Kilometer bis Oberdrauburg waren richtig angenehm zum aufwärmen. Danach wurde der Kalorienverbrauch am Gailbergsattel, Plöckenpass und Sella Vacalda langsam gesteigert. Ab Ovaro begann dann für mich mit dem legendären Zoncolan, einem der schwierigsten und steilsten Pässe von Europa, der interessante Teil des Rennens. Auf den folgenden 10,5km erwartete uns eine Durchschnittssteigung von 11,5% mit langen Rampen mit 19% bis sogar teils 23%. Da kam selbst der schnellste Fahrer fast zum stehen. Da meine Rennmaschine auch für derartige Herausforderungen ausgezeichnet gerüstet ist, gestaltete sich die legendäre Giro Auffahrt weitgehend problemlos. Danach ging’s sehr zügig bei immer noch bestem Wetter nach Paluzza retour. Der folgende Retourweg über den Plöckenpass spülte sich dann fast wie am Uhrwerk ab. Kaum war die Staatsgrenze überschritten wurden einem bei der Abfahrt nach Kötschach-Mauthen, auf feldwegartigem Straßenbelag, eindrucksvoll die Folgen der ehemaligen Hypo Alpe Adria vor Augen geführt. Als letzter Anstieg folgte das kaum enden wollende und mit zahlreichen giftigen Rampen gespickte Lesachtal. Dank bester Verpflegung auf der Strecke fand ich einen relativ guten Rythmus. In Obertiljach gab es dann noch genau passend eine kurze Regentusche. Auf die letzte schnelle Abfahrt folgte von Tassenbach noch das Schlussstück bei leichtem Gegenwind bis Lienz. Nach einigen Kilometern alleine formierte sich, zusammen mit der Damensiegerin Nadia Prieling, eine perfekt funktionierende Vierergruppe. Gemeinsam verflogen die letzten Kilometer fast von selbst. So konnte ich nach 7:50Std, 211,3km und 5180Hm glücklich und sehr zufrieden das Ziel am Hauptplatz in Lienz erreichen. Alles in allem ein traumhaftes, perfekt abgesichertes und mit dem bezwungenen Mythos Zoncolan sehr spannendes Rennen. Der folgende Ötzi ist im Vergleich, mit seinen konstanten Anstiegen, nach meinem Ermessen, fast eine gemütliche Sparzierfahrt. 🙂 Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle vor allem wieder Brixa und Markus für meine ausgezeichnet abgestimmte Steinbach Rennmaschine ohne der das ganze wohl nur halb so genussvoll wäre!!!

Andi Schinner

Tourendatum: 12.06.2016