Tennengebirge, Sepperlpfeiler, „Siddartha“, VIII- (VII-/Ao)

Wenn man schon im Dezember klettern gehen muss, dann ist eine Portion Toleranz und Flexibilität angezeigt. Bei -5°C starten wir vom Parkplatz Unterholz in Richtung Fieberhorn. Überraschend viel Schnee liegt am Zustiegsweg und im freien Gelände ist dieser auch ganz ordentlich hart. Der „Hörndldonner“ wäre eigentlich unser Ziel.

Am Umziehplatz bläst eine frische Brise aus dem Throntal uns entgegen. Die Entscheidung mit Daunenjacke fällt heute leicht. Über den harten Schnee pickeln wir uns zum Einstieg und eine ordentliche Schneefahne bläst uns der Wind wieder aus dem Throntal entgegen. Außerdem verdeckt nun auch eine Schleierwolke die Sonne. Also muss bei diesen unwirtlichen Verhältnissen ein Schuldiger her und so wird augenblicklich mein meteorolgischer Schwager Michael angerufen. Er versichert mir aber, dass es heute ganz sicher keinen Niederschlag geben wird ???? Eigentlich wollte ich nur wissen, ob es wieder wolkenlos wird, aber so etwas ist nur Nebensache. Inzwischen kriecht die Kälte unter die Daune. In einer kurzen windstillen Phase wagen wir den Einstieg aber doch. Mit den Kletterpatschen im Schnee stehend sichere ich Peter zitternd aufwärts. Der erste Bolt ist geklinkt , die nächste Windböe zieht über uns und wir geben uns geschlagen. Also wieder runter und so schnell wie möglich in die warmen Schuhe. Mist. Eine Klettertour wäre noch so schön gewesen. Aber es gibt ja noch den Sepperlpfeiler am Ostende des Werfener Hochthrons.

20 Minuten später stehen wir am Einstieg der Siddartha. Neuland für uns und ohne Topo. Egal, die Bohrhakendichte hilft uns weiter. Leicht alpin brüchig, aber schöner rauer Fels erwartet uns hier. Doch bereits nach der ersten SL erreicht uns schon wieder der kalte Wind und das Klettern wird zur Tortur. Mit klammen Fingern meistert Peter die Schlüsselstelle natürlich frei. Die dritte Länge darf ich mich höherzittern. Dieser blöde Wind vermießt einem wirklich den Genuß. Also so rasch als möglich wieder runter. Am Wandfuß angekommen steckt noch immer ein Funken Wärme in uns und so wird in die nächste Tour ( Mama Chia) eingestiegen. Doch bereits nach der ersten Länge sind wir so richtig durchgefroren und treten nun wirklich den Rückzug an.

Rasch sind die Rucksäcke erreicht und wir eilen so schnell als möglich der heißen Badewanne zu Hause entgegen.

Walter

Tourendatum: 13.12.2015