Göllstock, Bluntautal, „Supremum“, VII/Ao ( VII+)

Schneestapfen ist wirklich nicht das Meine und so wird bei dem Traumwetter nach einer Klettertour gesucht. Beim Bärenwirt sitzen wir im Auto und wollen bei Minusgraden nicht wirklich aussteigen. Die Wand liegt noch im Schatten und der Raureif im Tal wirkt bremsend. Aber um halb 10 Uhr können wir nicht mehr warten und steigen die halbe Stunde zum Einstieg auf. Daunenjacke oder nicht, das ist hier die Frage. Wir entscheiden uns für nicht, denn die Sonne klettert uns entgegen. Die ersten beiden SL allerdings dürfen wir mit kalten Fingern angehen. Der Fels ist rau und griffig, relativ gut gesichert und die VII-Stelle ergibt sich überraschend einfach. In der Sonne ist es dann allerdings herrlich. Somit kann Peter die Schlüsselstelle angehen. Trotz noch kalter Finger schafft er es natürlich frei. Doch in der halben Seillänge auf einmal ein Brummen und Pfeifen. Steine schlagen links und rechts von uns ein. Auch Eisbrocken sind dabei und allerlei Botanisches. Fest drücken wir uns gegen die Wand, 2 mal kann ich einem Geschoß auch ausweichen und dann ist es wieder ruhig. Pooah! Der Schreck sitzt kurz in den Gliedern. Ich denke an Rückzug, aber Peter klettert einmal die Länge fertig und überzeugt mich schließlich, dass wir nach dem Rechtsquergang wohl aus der Steinschlaglinie draußen sind. Er hat recht und so können wir die letzten 4 Längen doch noch fertig genießen. Tolle, steile Wandkletterei mit Piazrissen garniert. Am Endpunkt angelangt ist es uns ein Rätsel, woher der Steinschlag kam, doch bemühten wir uns , so rasch als möglich mit 5 mal Abseilen wieder am Einstieg zu sein.

Walter

Tourendatum: 8.12.2015