Untersberg, „Zeichen der Zeit“, VIII+ ( VII/ A1)

Leider ist auf Grund der angekündigten Föhnphase ein Klettern von langen Touren nicht möglich. Somit muss der Untersberg wieder einmal herhalten. Um Christian ein wenig zu fordern muss etwas Ordentliches her.
Bei mildem, föhnigem Wind geht es wie gewohnt rasch zum Einstieg. Wir haben alle Zeit der Welt und somit können wir uns gemütlich umziehen. Ich beginne mit den ersten beiden SL, denn diese sind die leichteren der Tour, allerdings muss ich für VI- im Piazüberhang doch schon ordentlich zupacken. Christian führt die beiden nächsten SL mit VII/VII+ ohne wirkliche Anstrengung, ich muss allerdings in dem sehr steilen Gelände doch ab und zu rasten, aber letztendlich löst sich alles wunderbar auf und wir freuen uns sichtlich über die schöne Kletterei. Nach einem kurzen VI er- Quergang geht es ans Eingemachte. Katzengleich windet sich Christian aufwärts, streckt sich zu Leistchen ins Unendliche, Urschreie kommen zum Ausdruck und schon fliegt er daher. Aber es gibt kein Zaudern. Erneuter Versuch, ich Zittere für ihn, aber er denkt sich nichts und schon kommt er wieder daher. Nun heißt es einmal Kräfte sammeln, einen Kletterplan zu recht legen, volle Konzentration, Fuß auf nichts hoch angesetzt und schon hängt er wieder 3 Meter tiefer. Nun muss er leider doch ein wenig mogeln und mit vollem Einsatz beißt er sich hinauf. Wie sich das Ganze dann bei mir abspielte, kann man sich vorstellen und muss nicht weiter beschrieben werden. Die anschließenden Längen mit VII, VI- und V werden dann in die Kategorie Genuss eingeordnet. Am Plateau sind wir schließlich restlos überzeugt, dass das heutige Ziel richtig war, denn der Föhn pfeift schon ganz ordentlich. Im Störhaus gibt es noch einen Abschlusskaffee, allerdings ist dessen Stärke mit meinen noch vorhandenen Kräften vergleichbar. Über das Mittagsloch sind wir rasch bei unseren Rucksäcken und der Tag kann befriedigt beendet werden.
Walter
Tourendatum: 13.9.2015