Hoher Göll-Westwand, „Wunderwelt“ VIII- ( VII/Ao)

Da sich Peter nach Kroatien verzogen hat, ist die Gelegenheit zum Fremdgehen ideal. Nach fast 3 jähriger Kletterpause bietet sich Christian hierfür an. Für so ein Klettertalent ist eine VIIer-Tour natürlich zu wenig und so muss etwas Gscheites her.

Die Wand liegt gut im Schatten. Etwas frisch ist es, aber gerade richtig. Wie üblich sind wir die ersten am Einstieg. Gemütlich wird das Kletterzeug angelegt, aber dann sprintet er schon die erste Länge aufwärts. Ziemlich glatt für einen Fünfer, aber schnell sind die ersten 3 Längen erledigt. Nun pfeift es aber hinauf. Leider muss ich die Seilführung gänzlich an Christian übergeben, denn für mich ist die Sache zu steil. Selbst die VI er-Längen sind ordentlich zackig. Doch für Christian bedeutet dies nur eine genussvolle Herausforderung. Eine Länge nach der Anderen packt er an in gewohnt ruhiger Manier. Man sieht ihm die Schwierigkeiten überhaupt nicht an!

Begeisternd und frustrierend zugleich. Aber egal, ich genieße einfach den Nachstieg und schwupp, schon habe ich wieder einmal eine Expressschlinge in der Hand.

Während der Tour gesellt sich eine Klettergröße aus dem Wilden Kaiser zu uns. Thomas Schäfer mit Partner. Auch die können wirklich gut klettern und sind noch dazu ausgesprochen sympathisch. Doch leider reißt sich Thomas bei einem kurzen Ausrutscher ein tiefes Loch in den Unterarm. Die letzte schwierige Seillänge klettern sie noch und seilen dann vorzeitig ab. Schade! Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert! Alles Gute!

3 SL noch und obwohl nur maximal VI+ muss ich hinten nach ordentlich zupacken. Glatte Platten und raue Wasserrillen wechseln einander ab. Christian spürt schon seine Finger, denn die Haut ist bei ihm nach 3 Jahren Abstinenz doch dünn geworden.

Der Tourenendpunkt ist leider unspektakulär und ohne weitere Probleme seilen wir über die Tour in 1 ½ Stunden wieder ab.

 

Walter

Tourendatum: 12.7.2015