Hinteres Feuerhörndl, 1740 m, „Glück“, VIII ( VII-/Ao)

Zwischen den Gewittertürmen muss sich doch schnell etwas ausgehen. Und bei der Hitze ist nur eine Nordwand das einzig Wahre. Somit ist die Entscheidung rasch gefallen. Die „Glück“, wieder eine tolle Kreation von Amann und Brüderl, kommt mir da gerade recht.
Peter schleppt sich heute ungewöhnlich schwerfällig bergwärts. Jaja, das Alter, da sollte man halt nicht mehr so viel feiern. Aber sobald er die Kletterpatschen anhat ist er wie ausgewechselt und von Müdigkeit keine Spur.
Die Kletterei ist perfekt. Plattig, rauh, griffig, Schleicherei, kräftiger Überhang, perfekt gesichert, der absolute Klettertaum! Es gibt nichts zu kritisieren, bis auf den Stein, der ganz unvermutet in der 6.SL sich auf meinen, an einem Klettergriff fixierten, Unterarm abrupt niederlässt. An der Grenze zur Schmerzübelkeit muss Peter das Seil straffen und ich versuche mit festem Zusammendrücken den entstehenden Bluterguss in Grenzen zu halten. Zum Glück sind nur die Streckmuskeln betroffen, somit kann ich doch noch gut zupacken und die restlichen 5 Seillängen noch beenden. Wäre sonst sehr schade um den perfekten Fels gewesen. Nach 3 ½ Stunden sind wir oben und bewundern die bereits deutlichen Quellwolken. Nun nichts wie runter und es war wieder ein super Klettertag.
Walter
Tourendatum: 14.6.2015