Von Türmen und Boofen

Wer einmal anders klettern möchte, der sollte dem Elbsandsteingebirge einen Besuch abstatten. Die einzigartige Landschaft bietet eine riesige Auswahl an Klettermöglichkeiten mit dem besonderen Etwas. Statt Wänden wird an Sandsteintürmen geklettert, die Abstände der Sicherungsringe sind meist „sportlich“, statt Klemmkeilen und Friends kommen Knotenschlingen zum Einsatz und Chalk ist in der strengen Elbsandsteinethik ebenfalls nicht vorgesehen. Für den Gebietsneuling mag das im ersten Moment abschreckend klingen, aber sobald man vor Ort ist lernt man die Vorzüge schätzen. Bei unserer – leider viel zu kurzen – zweitägigen Stippvisite ging es also nicht um maximale Sportkletter-Schwierigkeitsgrade, sondern um das gesamte Kletter- und Naturerlebnis. Man genießt es einen schönen Weg zu klettern, trägt sich am Gipfel in das Routenbuch ein und kann sich schon den nächsten Turm aussuchen. Abgerundet wird das Ganze durch die netten Leute vor Ort, einen Ausflug nach Tschechien, wo mit Gulasch, Knödel und Bier die verlorene Energie wieder aufgefüllt wird und die einzigartigen Übernachtungsmöglichkeiten. Wer braucht schon Campingplätze oder gar Hotels, wenn man in einen Boofe übernachten darf. Das sind große, überdachte Vorsprünge direkt am Fels, die offiziell zur Übernachtung freigegeben sind. Am Morgen muss man also nur aus dem Schlafsack klettern und schon sind die Hände wieder am Sandstein. Genial!
Robert