Reiteralpe, Alpawand, „Alpatraum“, VIII+, VII+/Ao

Der Parkplatz ist heute überraschend leer. Doch müsste heute doch der letzte Tag für eine N-Wand sein und so etwas muss genützt werden. Von den ganzen Aman/Brüderl Touren an der Alpawand fehlt mir eigentlich nur noch der Alpatraum und da Peter meint, der wäre super ist die Entscheidung auch rasch gefallen. Im Vergleich zum Hochkönig ist der Zustieg hier ein kurzes Intermezzo von 1 Stunde. Die ersten SL sind leider relativ grauslig. Feucht, etwas mossig, etwas brüchig, eine richtig schöne N-Wand also, aber mit dem Vorteil, dass die Sicherung ganz in Ordnung ist. Der Fels ist nach den ersten beiden SL dann allerdings wieder, wie gewohnt, fingermörderisch rau. Zügig werden die SL abgespult, bis wir zu den 3 VIIIer Längen kommen. Die erste(VIII-)  packt Peter super. Fast im Spagat hebt er sein Beinchen zum Nasenüberhang und schon ist er drüber. Durch den Zwischenstand entkomme ich der nächsten VIIIer Länge und Peter darf auch diese Führen. Doch für die letzte mit VIII+ gibt es offensichtlich kein entkommen. Also her mit den Schlingen und ordentlich angehalten. Aber nach der 2. ist Schluss. Keine Chance, den dritten Haken zu erreichen und so muss der arme Peter schon wieder herhalten. Schon leicht angeschlagen kämpft er sich tapfer nach oben, aber an meiner Umkehrstelle kehrt auch er um, allerdings deutlich schneller als ich. Schimpfend hängt er im Haken. Und schon geht es wieder rauf, doch es dauert nicht lange und er befindet sich schon wieder an seiner Ausgangsposition. Das Schimpfen wird deutlich lauter und ich mache mir langsam Sorgen, wie wir da wohl weiter kommen. Also noch ein Versuch. Peter kämpft, gibt sein Letztes und…. Zurück an den Start. Ich rechne schon die Abseillängen durch, doch dann packt Peter plötzlich der Ehrgeiz und er zieht durch. Ein Kampf von Haken zu Haken beginnt und nach einer halben Stunde hat er ihn gewonnen. Erleichtert steige ich nach und empfinde nun im Nachstieg die Kletterstellen gar nicht einmal so schwierig, aber als Zweiter schaut die Sache natürlich ganz anders aus. Der Rest ist wieder das Beste, was die Aplawand bieten kann und nach 6 Stunden können wir uns die Hände schütteln. Der Abstieg ist uns inzwischen schon wohl bekannt, auf das abschließende Bad im Bach beim Parkplatz verzichte ich diesmal allerdings, denn ich bin leidenschaftlicher Warmduscher.

Walter

Tourendatum: 8.9.2013