Hochkönig, Torsäule, „Servus Roland“ VII+/VIII-

Um irgendwie die versäumten Klettermeter aufzuholen, muss wieder eine Aktion vor der Arbeit her. Hartmut ist auch sofort dabei und wir treffen uns um 5.00 in Bischofshofen. Mit Vollgas in die Kurven und somit ist beim Arthurhaus das Blut hauptsächlich in der Magengegend und nicht mehr im Gesicht, was bei Hartmut auch seinen etwas blassen Gesichtsausdruck erklärt. Aber darauf wird keine Rücksicht genommen und im Eilschritt geht es in Richtung Torsäule. Nach einer ¾ Std. erleben wir sodann einen schönen Regenbogen! Und das bei blauem Himmel ! Interessant und nach wenigen Minuten frage ich Hartmut, ob er denn so schwitzt, weil ich bei blauem Himmel irgendwie nassgespritzt werde. Natürlich nicht, denn er hat ja Kondition wie ein Tier. Nein, ein feiner Sprühregen empfängt uns als Vorbote einer sich 15 Minuten später auftürmenden Wolkenfront. Ich kann es gar nicht fassen und wir gehen einfach weiter. Wird schon wieder aufhören. Aber um Sieben Uhr, am Einstieg, pfeift der Wind und der Fels ist total nass. Schimpfend ziehen wir uns zur Mitterfeldalm auf Nussstangerl zurück. Im Gegensatz zum Wetter sind diese beständig gut.
Aber 2 Tage später stehe ich mit Peter schon wieder bei der Torsäule. Die „Servus Roland“ ist nun dran, aber schon bei den ersten Metern zeigt uns der Hochkönig, was er temperaturmäßig so drauf hat und ich muss mir sofort meinen Anorak anziehen. Peter rauft inzwischen mit der VII+ und wir merken unser klettertechnisches Defizit. Aber er kämpft und gewinnt. Doch das Seil ist schneller aus als er am Standplatz und somit muss ich einige Meter sogleich schwierig am laufenden Seil nachgehen. Die 2. Schlüsselstelle mit VIII- ist für uns leider frei nicht möglich, doch die darin hängenden Seilschlingen deuten darauf hin, dass wir nicht die einzigen sind. Das Übrige ergibt sich trotz deutlicher Schwierigkeit leichter und nach 3 Stunden können wir uns, bei kräftigem Wind die Hände schütteln. Und natürlich gibt es wieder Nusstangerl.
Walter
Tourendatum: 9.8.2014