Hochkönig 2941m, Südwand, „Via Regia“, VII+ (VI+/Ao)

Traumhaftes Wetter und Urlaub, Herz was willst du mehr. Peter kann sich zum Glück frei nehmen und bei so einem Traum muss auch was Schönes her. In der Hochkönig Südwand war ich schon länger nicht und es soll auch eine neue Tour geben. Somit geht es schon in Richtung Birgkar los.  Nach einer Stunde deponieren wir unsere großen Rucksäcke und gehen nur mit dem Allernötigsten den Zustieg weiter. Anfängliche Schrofenkletterei und in weiterer Folge ein ausgewaschenes Bachbett lassen den Zustiege kurzweilig erscheinen, doch nach gut 2 ½ Stunden haben auch wir genug. Der Einstieg ist zum Glück in der Sonne, denn die Luft ist schon herbstlich frisch. Es geht gleich mit VI+ los, doch der extrem raue Fels lässt keine Wünsche übrig. Überhang, Platte, Riss, Quergang und Rinne. Schon ist die erste SL erledigt. Peter zieht an mir vorbei, allerdings liegt seine SL im Schatten. Doch die Kante, der er sich nähert, scheint zu glühen. Der Sonne entgegen!! Nach den ersten 3 schwierigen SL geht es dann leichter weiter, bevor sich die letzten 5-6 SL wieder ordentlich aufsteilen. Eine nicht kletterbarerscheinende  Kante ergiebt sich äußerst genussvoll, doch leider ist auch schon wieder Nebel mit dabei und die Temperaturen weisen nach unten. Stellenweise ist der Fels auch splittrig und so muss man doch vorsichtig klettern. Nach 4 Stunden steht man dann völlig unvermutet 50 Meter vom Matrashaus entfernt plötzlich am Gipfel. Die ganzen Wanderer gaffen mehr als die Dohlen, aber sie wollen Gott sei Dank nicht gefüttert werden.  Die Jause fällt kurz aus, denn man wird nach schönen Klettereien immer irgendwie menschenscheu. Schnell eilen wir dem Birgkar zu, welches doch einiges an Konzentration verlangt, denn es ist ein unglaublicher Schotterhaufen zu bewältigen. Mehrere Klettersteiggeher werden überholt, auch wenn wir damit Gefahr laufen, dass uns einer einen Stein an den Kopf wirft. Nach wiederum 2 ½ Stunden laufen wir nun bei der Stegmoosalm ein. Hier gibt es statt Kaffee und Nussstangerl Radler und Käsebrot, dies aber in solchen Mengen, dass wir es trotz 9 stündigem Ausflug kaum aufessen können. Gut gelaunt geht es dann rasch dem Auto entgegen, aber im Gegensatz zum Magen ist der Klettergeist noch nicht gesättigt und schon wird das nächste Ziel für kommenden Samstag besprochen.

Walter

Tourendatum: 7.9.2013