Untersberg, „Kaiser Karl“, VII+ ( VII-/A0), 10 SL

Die Innsbrucker haben Ihren Kaiser Max, die Salzburger können damit leicht mithalten. Denn der Kaiser Karl wohnt im Untersberg und wartet nur darauf aufzuwachen und die Welt zu retten. Und um die Zeit bis dahin kurz zu halten wurde eine schöne Klettertour am Salzburger Hochthron eröffnet.
Den Einstieg erreicht man durch 1 ½ stündiges Abseilen mit ein wenig Gespür für die Gegend.
Eigentlich wäre dies eine nette Halbtagesunternehmung, da man mit der Seilbahn fast bis zum 1. Abseilstand fahren kann. Doch leider haben meine Kletterpartner Pech mit mir. Ein zünftiger Zustieg über 1200 Hm in knapp 2 Stunden ist das Ideale zum Aufwärmen. Schon vor 1 Woche kam Sylvia vor der Ostwandverschneidung in den Genuß einer Untersbergwanderung und Peter ergeht es nicht anders.
Doch irgendwann ist dann jeder oben und bei einer kräftigen Südwindströmung geht es in die Tiefe, Richtung Ost-Preußen-Hütte.
Nach kurzer Labung an einer Quelle mitten in der Wand kann der Anstieg beginnen. Topo existiert für uns keines, Peter kennt die Tour schon mehrmals und die kommenden Schwierigkeiten verschweigt er mir offensichtlich lieber. Es läuft jedoch alles völlig reibungslos, ein paar Haken zur Fortbewegung helfen auch mir Peter nachzukommen. Bei Ihm sieht die Rotpunktbegehung wie immer einfach aus.
Der über uns kreisende Geier geht leer aus.
Wieder am Plateau angekommen sehen wir eine Regenfront bedrohlich näher kommen. Somit heißt es im Laufschritt talwärts, auch, da zu Hause viele hungrige Mäuler auf Ihren Grillmeister warten.
Mit brennenden Oberschenkel sind wir froh nach 55 Minuten Abstieg wieder im Auto zu sitzen.
Walter
Tourendatum: 8.5.2011