Nepal Rolwaling Tour mit Yalung Ri und Trashi Labtsa

Zeit: 5.10.-28.10.2007
Veranstalter: Amical Alpin
Teilnehmerzahl: 11
Bergführer: Dominik Müller
Teilnehmer: Maria, Christine, Helmut, Tilmann, Robert, Sabine, Norbert, Christine, Richard, Daniel, Andreas (Ich)
Am 5.10. war es endlich wieder soweit und wir hoben pünktlich um 22:30Uhr mit einem Flieger der Qatar Airways über Doha nach Kathmandu der Hauptstadt von Nepal ab. Die holprige Landung erfolgte nach einem kurzen Gewitter am mittleren Nachmittag. Anschließend wurden wir mit einem Minibus bis zum Hotel Shang Ri La im Norden von Kathmandu gebracht. Der restliche Tag stand zur freien Verfügung. Am nächsten Tag unternahmen wir eine kleine Sight Seeing Tour zur Bodnath Stupa und anschließend nach Paten, einer der drei Königsstädte im Kathmandutal. Am Weg zur Bodnath Stupa hatten wir dann noch einen kleinen Autounfall wo sich der Seitenspiegel des entgegenkommenden Busses in unseren bohrte. Nach diesem gemütlichen Tag trafen wir uns noch zum Abendessen in einem kleinen Restaurant nahe dem Hotel. Am Montag ging es dann nach einem kurzen Boxenstopp bei unserer einheimischen Agentur Tramserku Trekking mit einem Mercedes Minibus auf dem Arnico Highway bis nach Barabise. Zwischendurch machten wir noch Halt um Dal Bat zu essen. In Barabise wurde unser Gepäck auf ca. 30 Träger verteilt welche sogleich den Weg bis zu unserem ersten Zeltplatz in Karthali antraten. Das Wetter war sonnig mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit welche sich in der folgenden Nacht in einen kurzen Regenschauer verwandelte. Bereits am ersten Tag zeigte unser Koch Budda was in ihm steckte. Er zauberte ein für Trekking Verhältnisse geniales Abendessen. Am nächsten Tag ging es über Reisterassen und ein paar kleine Wälder weiter bis oberhalb der Gompa von Dolongsa. Am Abend besichtigen wir noch vor einem starken Regenschauer die kleine Gompa von Dolongsa. Die folgende Etappe führte uns über den wunderschönen Tinsang La bis zu den Terrassen von Pegu. Bei dieser Etappe machten sich auch schon unsere speziellen Freunde die Blutegel stark bemerkbar. Am darauf folgenden Tag ging erstmals bei besserem Wetter bergab zum Amatal Khola bevor es wieder über etliche Reisterrassen bis zu unserem Lager bei einer alten Kaserne oberhalb von Laduk anstieg. Besonders beeindruckend waren auf dieser Etappe die vielen neugierigen friedlichen Kinder am Wegesrand. Nach einem gewaltigen Regenschauer in der Nacht standen unsere Zelte in der Früh wie auf einer kleinen Insel im See. Auf Grund der relativ langen Etappen und des schlechten Wetters kamen die letzten Porter oft erst spät am Abend an. Bereits am folgenden Morgen ging es zeitig bis zum Bhote Kosi hinab und anschließend flussaufwärts bis nach Gongar weiter. In der Früh erwartete uns bereits neben der Polizeistation der regionale Maoistenführer. Wir mussten pro Kopf 1000Rs bezahlen und unsere Tische und Stühle abgeben. Danach ging es auf zum Teil sehr nassen Wegen flussaufwärts weiter bis nach Chetchet. Von Chetchet führte uns ein steiler Weg mit vielen Stufen weiter hinauf bis nach Simigaon wo wir in der nähe der kleinen Gompa unser Lager für die Nacht aufschlugen. Am Nachmittag hatten wir dann einmal Zeit zum entspannen und waschen. Die nächsten zwei Etappen prägten dschungelartige Wälder mit schmalen dunklen wenig begangenen Wegen. Ein Stück vor Beding lichteten sich dann die Wälder und die Ersten hohen Berge kamen zum Vorschein. Darauf folgend stand eine kurze Etappe an den Wanden des Chekigo vorbei bis nach Na auf dem Programm. Der Rest des Tages diente der Akklimatisation und Entspannung. Nach einem weiteren Akklimatisationstag mit einem kurzen Ausflug auf eine kleine Moräne traten wir den Weg in das wunderbar gelegene Hochlager des Yalung Ri an. Dort genossen wir den Sonnenuntergang bei fast wolkenlosem Wetter. Für den Gipfelgang zum Yalung Ri starteten wir bereits um 4 Uhr am Morgen zuerst über Moränengelände bis zu den Ausläufern des Gletschers. Von dort an ging es am Seil über den spaltenreichen Gletscher und darauf folgend über die Nordwestflanke bis zum Gipfel. Die Bedingungen waren bei windstillem Kaiserwetter absolut perfekt für viel herausragende Fotos. Danach erfolgte der Abstieg zunächst über das Hochlager bis ins Tal und anschließend wieder 400 Hm bergauf bis zum Teehaus Kabag. Am folgenden Tag führte uns der Weiterweg über den mit Geröll bedeckten Trakarding Gletscher bis an das Ende des Talkessels an den Fuß des Bigphera Go Shar. Der Weg war speziell für unsere Träger auf Grund des vielen Gerölls oft sehr mühsam zu gehen. Der Zeltplatz lag am linken Rand des Gletschers auf einem Moränenrücken. Die anstehende Königsetappe der Tour führte uns von unserem Lagerplatz am Gletscher über eine Felsnasse die zum Teil für die Träger mit Fixseilen versichert wurde bis auf den Drolambao Gletscher. Diesem sehr flachen Gletscher folgten wir bis zum Aufschwung zum Trashi Labtsa. Nach einer kurzen Pause mit einer ausgiebigen Speck und Wurstjause gingen wir bei immer stärker werdendem Wind bis auf den Pass. Kurz hinter dem Pass knapp außerhalb der steinschlaggefährdeten Bereiche des Tengi Ragi Tau richteten wir unser Lager ein. In der folgenden Nacht fegten Windböen mit ca. 80-100 kmH bei einer Außentemperatur von -15° über unsere Zelte. Die Zeltstangen bogen sich ordentlich und das Küchenzelt würde sogar zu Gänze vom Sturm weggefegt. Erst gegen den Morgen ließ der Wind minimal nach und die Sonne wärmte die Luft, so dass wir den Abstieg über zum teil steinschlaggefährdetes Gelände antreten konnten. Nach einiger Zeit kamen wir dann endlich bei der wunderschön gelegenen Alm Tengpo an wo wir im Garten von unserem Klimbingsherpa Pema die Zelte aufschlugen. Dieser Zeltplatz war für uns der schönste auf der ganzen Tour. Der Blick reichte vom Kang Taiga und Tramserku bis zu den steilen bis zu 2000m hohen Eis- und Felswänden der direkt neben Tengpo gelegenen Berge. Die vorletzte Tagesetappe führte uns dann schlussendlich über das Kloster Thame Og und Thame bis nach Namche Bazar. In Namche wurden dann die Energiereserven in der deutschen Bäckerei neu aufgeladen, so dass wir am folgenden Tag gemütlich bis nach Lukla hinaus wanderten. Nach einer längeren Wartezeit am Flughafen von Lukla ging es dann per Twinotter nach Katmandu retour. Die letzten zwei Tage nützten wir noch für die Besichtigung von Baktapur und Swaiabonath. Am Nachmittag vor dem Abflug besichtigte ich dann noch schnell die Altstadt von Katmandu. Leider ging die Reise wieder einmal viel zu schnell zu Ende. Am frühen Samstagabend ging es dann per Qatar Airways retour in die Heimat wo wir bei leider nicht mehr so angenehmen Temperaturen am Flughafen von München gegen 6:00Uhr landeten.
Andi Schinner