Hochönig, Torsäule, „Der wahre Kletterwahnsinn“, VII+/Ao ( VIII+), „Asterix und Obelix auf dem Weg nach Rom“, VII-.

Nach dem letzten Abblitzen im Kaiser muss nun wieder einmal was ordentliches her und da es den besten Fels der Gegend am Hochkönig gibt, wird nun der Anmarsch zur Torsäule wieder in Kauf genommen, um sich dem Hochkönigrausch hinzugeben.
Die bereits in der Früh bestehenden hohen Temperaturen entschleunigen den Zustieg deutlich und so kann man die prachtvollen Blumenwiesen dieser Gegend genießen.
Als Frühaufsteher sind wir die 2. Seilschaft an der Torsäule, doch schon während der Jause kommt Bewegung ins Spiel. In Scharen steigen Kletterer aller Nationen vom Tal empor, sodass letztendlich ca. 10 Partien am Fels tätig werden. Aber bei der Routendichte ist das kein Problem. Jeder kriegt ein Stück Fels.
Und schon geht es los. Der Kletterwahnsinn beginnt relativ einfach, doch schon die 3. SL wartet mit einer VIII- Stelle auf. Peter, der einige Minuten benötigt, um dies zu meistern erklärt mir sofort, er hätte die Kombination nicht richtig erwischt, doch im Nachstieg kann ich nur erwidern, er hat sie richtig erwischt, denn ich kämpfe gewaltig und bei ihm sah es, wie üblich, leicht aus. Die anschließende Schlüsselstelle, ein kräftiger Überhang bringt meinen Kletterfluss nicht ins Stocken, denn bereits beim 2. Haken höre ich unseren Raymund Ruf im Hinterkopf :“ Für irgend etwas müssen die Haken doch da sein!“ und schon wird beherzt zugegriffen. 4 bis 5 mal kräftig durchgezogen und der Überhang ist Geschichte, doch die anschließenden Kletterzüge treiben den Puls nochmals in die Höhe. Alles weitere ist wieder allererste Sahne, schwer, aber genial. Nach einer raschen Abseilfahrt ist eigentlich noch viel Nachmittag über und nach einer kurzen Stärkung wechseln wir vom Ostende ans Westende der Torsäule. Die „Asterix“ ist zwar leichter, aber die oberen Seillängen steigern die Felsqualität ins unermessliche. Man könnte jubeln, nicht nur vor Freude, sonder auch wegen der schmerzenden Zehen, die solche Reibungsklettereien nach der langen Winterpause noch nicht gewohnt sind.
Am Spätnachmittag geht es dann wieder abwärts, vorbei an zeltenden und biwakierenden Tschechen, welche zahlreich das Gebiet bevölkern. Nur die Mitterfeldalm unterbricht mit dem obligatorischem Kaffee und Nussstangerl den Abstieg.
Jetzt geht es endlich wieder los!

Walter

Tourendatum, 16.6.2012