Ein freier Tag unter der Woche muss genutzt werden. Also nichts wie rauf zum Flachfeld. Den Zustieg kennt man inzwischen wie die eigene Hosentasche, aber ein brauner Wildhase ist hier neu eingezogen. Mit wilden Haken saust er davon. So federleicht sollte man zum Zustieg laufen können. Allerdings trägt er auch keinen schweren Rucksack.
Der Einstieg ist schnell gefunden, aber vom Regen des Vortages noch ziemlich nass.
Völlig egal, heute muss geklettert werden.
Peter startet durch und traumhafte Platten wechseln mit kräftigen Überhängen. Ab und zu muss bei mir schon ein Haken herhalten, doch das stört meine Freude nicht. In der 6.SL allerdings muss ich Peter vorlassen. Diese zieht so steil nach oben, dass ich für mich eher Schwarz sehe.  Auch Peter arbeitet ordentlich, doch ca. 5 Meter vor dem Stand fehlt ein Bohrhaken und noch dazu ist hier die Schlüsselstelle. Da hilft kein Jammern und Schimpfen. Wir müssen uns leider geschlagen geben. Ich merke deutlich Peters Frust, aber man kann bei diesem traumhaften Fels ungeniert ausweichen und so klettern wir über die Bogensberger Route weiter. Ein herzhafter Riss mit VI+ leitet uns aus der Wand und so findet die Tour doch noch einen guten Abschluss.
Peter beruhigt sich auch, da die uns folgende Seilschaft, bestehend aus renomiertesten Kletterern der Pongauer Szene, ebenfalls am selben Punkt umdrehen musste. Einen 10 Meter Sturz riskieren doch die wenigsten.
Die Abseilpiste über die Tour ist perfekt und schon bald schlendern wir, den Hasen wieder treffend, zu Nussstangerl und Kaffe.

Walter

Tourendatum: 28.6.2012