Hochferner Nordwand

Die guten Verhältnisse lassen uns zu einer Tour starten, die schon lange auf der Wunschliste steht: die Hochferner Nordwand. Wir beschließen die Sache gemütlich anzugehen und fahren daher schon am Nachmittag ins Pfitscher Tal. Nach einer letzten Stärkung bei Sonnenschein marschieren wir von der 3. Kehre in Richtung Biwak. Nach einer ¾ Stunde sind wir von der Schlepperei erlöst, denn endlich können wir die Ski anziehen. Bei schöner Abendstimmung ist schon bald das Biwak erreicht. Zu unserer Verwunderung sind wir die einzigen, alle anderen starten wohl gerne früh bzw. haben Angst vor Überfüllung.
So können wir uns aber richtig ausbreiten und uns ein paar Extra-Decken sichern. Gegen 5 Uhr starten wir, weiter unten kündigen Stirnlampen einige Mitstreiter an. Die Wand selbst ist in gutem Zustand, wobei nach Lust und Laune zwischen Firn, Eis, weniger steil und steil gewählt werden kann. Wir entscheiden uns für die steile, eisigere Variante durch die Mitte der Wand: ein bisschen Spaß muss sein. Trotzdem freuen wir uns nach einiger Arbeit den sonnigen Teil der Tour zu erreichen. Zuerst geht es über das Firnbecken und nach einer letzten schweißtreibenden Stapferei durch den Gipfelhang sind wir schließlich am Ziel. Zur Belohnung gibt es eine gewaltige Aussicht und eine tolle Abfahrt mit super Firn. Nach dem Gegenanstieg heißt es noch einmal Ski tragen, aber selbst das stört nicht. Irgendwie ist es der passende Abschluss für diese besondere Tour.
Robert
Tourendatum: 17.4.2011